Eichstätt
Gedenken an jüdische Opfer

06.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:15 Uhr

Eichstätt (EK) Die Stadt Eichstätt begeht in Zusammenarbeit mit dem Gesprächskreis Christentum-Judentum sowie dem Gabrieli-Gymnasium am Donnerstag, 9. November, ein öffentliches bürgerschaftliches Gedenken an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Eichstätt.

Am 9. November begannen die Novemberpogrome und damit die vom nationalsozialistischen Regime organisierten und gelenkten Gewaltmaßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung. Von 7. bis 13. November 1938 wurden etwa 400 Menschen ermordet oder in den Suizid getrieben. Über 14 000 Synagogen, Gebets- und Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und Friedhöfe der jüdischen Mitbürger wurden zerstört. Ab dem 10. November wurden ungefähr 30 000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, Hunderte von ihnen wurden ermordet oder starben an den Folgen der Haft. Die Pogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden seit 1933 hin zu ihrer systematischen Ermordung.

Beginn der Veranstaltung ist um 18.15 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Erlöserkirche. Um 19 Uhr folgt das Gedenken am Stolperstein für Salomon Guttentag vor dem Anwesen Domplatz 5. Schülerinnen und Schüler des Gabrieli-Gymnasiums verlesen selbst ausgewählte Texte und die Namen der Eichstätter Familien. Für die musikalische Umrahmung sorgt eine Bläsergruppe des Gymnasiums. Im Anschluss besteht um 19.45 Uhr die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Führung durch die Ausstellung "Jüdische Porträts" im Museum des Jurahausvereins in der Rot-Kreuz-Gasse.