Pfaffenhofen
Exponate werden gesichert

Depotverwalter soll gefährdete Sammlungen betreuen

19.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:54 Uhr

Pfaffenhofen (zur) Ohne eine sachgerechte Lagerung droht einigen wertvollen Exponaten aus dem ehemaligen Museum im Mesnerhaus in Pfaffenhofen sowie dem Museums-Depot in Heißmanning der Verfall. Bis jeweils ein geeigneter Standort gefunden ist, soll der Bestand nun fachgerecht gesichert werden.

Wie es um die Sammlungen steht, erläuterte Sachgebietsleiter Peter Sauer im Kreistag am Montag in der Klosterstube Scheyern. Für das wegen des Brandschutzes seit 2008 geschlossene Museum im Mesnerhaus wird ein neuer Standort gesucht, für den sich Ilmmünster (Benefiziatenhaus) und Rohrbach (Torhaus zum Schlossareal eventuell mit benachbartem Wirtschaftsgebäude) ins Spiel gebracht hatten. Von Seiten der Gemeinde Rohrbach und des Schlossherrn bestehe immer noch Interesse an dem Museum und auch für das Kuratorium des Heimatmuseums bleibt es eine Option - wobei für diese potenzielle Lösung laut Sauer der Planungs- und Investitionsaufwand hoch wäre. Die Gemeinde Ilmmünster ist hingegen aus dem Rennen. Das betroffene Gebäude gehöre der Kirchenstiftung Ilmmünster, die sich nicht an den Kosten habe beteiligen wollen (geschätzt 500 000 Euro), erklärte dazu Bürgermeister Anton Steinberger (CSU). Die Finanzierung hätte also die Gemeinde übernehmen müssen. Für deren Entscheidung seien aber nicht allein die Kosten ausschlaggebend gewesen, vielmehr habe man keinen alternativen Standort für die Gemeindebücherei gefunden.

Zur Sicherung des mangels sachgerechter Lagerung gefährdeten Bestandes sollen nun in den nächsten Wochen drei Räume des Mesnerhauses zum Depot umgewidmet, mit einer museumsgerechten Klimatisierung versehen und die Objekte fachgerecht eingelagert werden. Nach einer Prioritätenliste ist die Konservierung und fachmännische Restaurierung ausgewählter Stücke vorgesehen.

Im Museumsdepot in Heißmanning befindet sich derzeit eine Sammlung alter Arbeitsgeräte (ab etwa 1930). Die Landesstelle für nichtstaatliche Museen habe in der jüngsten Kuratoriumssitzung gemahnt, den dortigen Bestand "nicht unbeachtet weiter zu vernachlässigen", so Sauer. Zunächst soll hier der Bestand geprüft und "ausgedünnt", Schädlinge wie der Holzwurm bekämpft und Exponate nach Bedarf konserviert werden. Auch hier steht eine elektronische Inventarisierung an.

Reinhard Haiplik (ÖDP) bezeichnete die Situation als "beklagenswert". Gerade die von so manchem "schlecht geredete" sakrale Sammlung sei zu wertvoll, als dass sie im Lager "vermodert", so der Heimatforscher. Er appellierte zudem mit Blick auf die beiden bestehenden großen Museen im Norden und in der Mitte des Landkreises, den Süden als "sinnvolle Komplettierung" bei der Ortswahl nicht aus dem Blick zu verlieren.

Bis die beiden Sammlungen in einer Art Landkreis-Heimatmuseum zusammengeführt werden, soll nun ein ehrenamtlicher Depotverwalter die nötigen Arbeiten zur Sicherung des Bestandes betreuen. Landrat Martin Wolf (CSU) sicherte zu, man werde "das Thema auf dem Tisch behalten" und im nächsten Haushalt Gelder für nötige Maßnahmen einstellen.