Prunn
Experte auf Burg Prunn

17.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:03 Uhr

Prunn (DK) "Von der Burg zum Schloss: 800 Jahre Baugeschichte umb die Vest Prunn" lautet der Titel einer Führung mit dem Experten Alexander Wiesneth am kommednen Sonntag um 14 Uhr.

Treffpunkt ist beim Kassenraum der Burg Prunn, eine Anmeldung ist erforderlich unter der Telefonnummer (09442) 3323. Die Führung ist im Burgeintritt enthalten.

Die mittelalterliche Burg Prunn fasziniert nicht nur durch ihre Lage auf einem Felssporn hoch über der Altmühl. Sie gehört auch zu den wenigen Burgen, die in ihren charakteristischen Bauteilen erhalten ist: Torbau mit einstiger Zugbrücke, Bergfried, Kapelle und Pallas. Die Herren von Prunn werden erstmals 1037 erwähnt, ihre Burg stammt aus der Zeit um 1200, der Blütezeit des Burgenbaus. Rund 90 Jahre später erwarb Herzog Ludwig von Bayern die Burg von den Herren von Prunn-Laaber. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts belehnte der bayerische Herzog das Geschlecht der Fraunberger vom Haag mit der Burg. Ihr großes Wappen, der Schimmel auf rotem Grund, ziert noch heute die Fassade. Aus ihrer Zeit stammen nicht nur die spätgotischen Wandmalereien, rätselhafte Burgendarstellungen in einem repräsentativen Wohnraum, sondern auch der große Saal im Erdgeschoss des Palas. Als Palas bezeichnet man das Hauptgebäude einer mittelalterlichen Burg mit Wohn- und Festsaal.

Mit der Übernahme durch die Jesuiten im Jahr 1672 erfuhr die Burg, die inzwischen in einem baulich ruinösen Zustand war, eine neue Blütezeit. Diese wird eindrucksvoll sichtbar in der ab 1700 errichteten Kapelle. Unter den neuen Besitzern wird aus der mittelalterlich Burg "Schloss Prunn". Seit 1946 ist die Bayerische Schlösserverwaltung für Burg Prunn verantwortlich. Von 2007 bis 2012 wurde die Burg nach umfangreichen Bauuntersuchungen gesichert und saniert. Für die Bauforschung federführend war Alexander Wiesneth, der im Rahmen der Führung mitnimmt in die 800-jährige Baugeschichte von Burg Prunn.