Riedenburg (er) Johann Simon Mayr hätte als Komponist und Namensgeber der Staatlichen Realschule in Riedenburg seine Freude an dem musikalischen Eifer gehabt, wie ihn die Schüler beim zwölften Sommerkonzert am Montagabend bewiesen haben.
Eigentlich wäre dieses Abschlusskonzert zum Ende des Schuljahres als Open-Air-Abend geplant gewesen, aber angesichts der unsicheren Wetterlage verlegte die junge Technik-Crew die Bühne samt Elektronikanlage doch lieber in die Turnhalle. Ihre Begeisterung für das Musikprogramm und die Künstler aus den eigenen Reihen ließen sich die Schülerinnen und Schüler dadurch nicht nehmen.
Zusammen mit den Eltern, Geschwistern und weiteren Gästen füllten sie die Sporthalle und feuerten ihre jeweiligen Kameraden auf der Bühne gehörig an. Die Atmosphäre kurz vor Konzertbeginn war emsig und quirlig wie in einem Bienenstock, das Herzklopfen der jungen Protagonisten war förmlich zu spüren. Es war Aufgabe der Schülersprecher Luis Ewinger und Arber Bytygi, als Moderatoren zur Begrüßung auch ein paar Verhaltensregeln zum ungestörten Musikgenuss mit auf den Weg zu geben.
Die Schülerinnen und Schüler von den fünften bis zu den neunten Klassen sowie ihre Musiklehrer hatten sich ein poppiges Programm aus aktuellen rhythmisch-impulsiven Hits und Evergreens zurecht gelegt. Sowohl in instrumentaler Besetzung als auch als Solosänger oder Gesangsgruppe wagten sie sich an herausfordernde Titel wie "Without You" von Avicii durch die Schulband oder gar "Uptown Funk" von Mark Ronson und Bruno Mars durch die Klasse 6d. Begeistert jubelten die Zuhörer auch dem Schüler Chris Ricks (7b) für sein Solo mit dem Titel "Heaven" von Julia Michaels zu, begleitet wurde er nur von Nadine Schellein (7d) am Keyboard. Doch auch alle anderen Musikerinnen und Musiker sowohl an den Instrumenten als auch an den Mikrofonen konnten viel Applaus als Lohn für ihren Anteil am Sommerkonzert einheimsen.
Natürlich sind die gut 150 mitwirkenden jungen Buben und Mädchen keine routinierten Bühnenprofis, um so mehr beeindruckten sie die Zuhörer mit der Courage und der Selbstsicherheit, mit der sie ihr musikalisches Können diesem großen Publikum offerierten. "Natürlich fiebert der Schulleiter auch immer mit, denn es gehört eine riesige Portion Mut dazu, sich dort hin zu stellen", bekräftigte Thomas Dachs in dieser Funktion im Pausengespräch. "Es ist ja auch unser Ziel, den Schülern Selbstständigkeit und Selbstvertrauen im Zusammenwirken mit dem Elternhaus mit zu geben", betonte er. Dachs nutzte den Rahmen des Sommerfestes, um Mary Klötzer nach sechs Jahren im Elternbeirat mit einem kleinen Geschenk aus dieser Funktion zu verabschieden.
Erstmals im Rahmen eines Sommerkonzerts überraschte die Lehramtsreferendarin Lena Meierl danach die Zuschauer mit einer akrobatischen Tanzeinlage. Zusammen mit Schülerinnen aus den Klassen 9b, 9d und 7b hatte sie eine ausdrucksstarke Choreographie einstudiert, die mit begeistertem Applaus aufgenommen wurde. "Wir haben das mal im Sportunterricht probiert und die Mädchen waren begeistert. So haben wir gesagt, wir machen's fürs Abschlusskonzert", verriet sie.
Mindestens ebenso viel überschäumenden Applaus wie die Solisten und Instrumentalisten aus Schülerkreisen erhielt auch der gemischte Lehrerchor unter Leitung von Marion Lemberger. "Something just like this" sangen sie bezeichnenderweise und lagen in dieser klingenden Beschreibung für den Zauber des Augenblicks genau richtig. Für die geforderte Zugabe kamen nicht mehr die bekannten Akteure, sondern vier ehemalige Schüler als fast schon meisterlich wirkendes Gesangsquartett auf die Bühne.
"Nicht nur die Franzosen können jubeln, auch bei uns an der Johann-Simon-Mayr-Schule ist alles perfekt gelaufen", freute sich Thomas Dachs in seinen Abschiedsworten und bedankte sich bei allen Akteuren für das großartige Engagement. Er nannte es immer wieder verblüffend, welche hervorragenden Leistungen die jungen mutigen Musiker zeigen und welche Talente an dieser Schule vorhanden sind.
