Ingolstadt (DK) Die Urteile gegen den ehemaligen Edeka-Bauchef und seinen Bauleiter wegen Bestechung sind schon gesprochen, vor dem Schöffengericht muss sich aber weiter der Seniorchef des Bauunternehmens, der den beiden Männern als Gegenleistung für eine manipulierte Rechnung beim Bau des Edeka-Marktes in Augsburg-Haunstetten zum Spottpreis Privathäuser gebaut haben soll, verantworten. Gestern tagte das Gericht erneut.
Vier Zeugen wurden verhört, um Licht ins Dunkel zu bringen - der 73-jährige Unternehmer schweigt zu den Vorwürfen, auch nachdem der ehemalige Edeka-Bauchef (zwei Jahre auf Bewährung, 14 400 Euro Geldstrafe) und der Bauchef (ein Jahr und neun Monate auf Bewährung, 22500 Euro Geldstrafe) Geständnisse abgelegt haben.
Unter den gestern verhörten Zeugen war auch der ehemalige Geschäftsführer von Edeka Südbayern, Hans Georg Maier. Maier, der im vergangenen Jahr in den Ruhestand gegangen ist, äußerte sich allerdings nur kurz. Während er seinen früheren Angestellten sicherlich einiges mehr mitzuteilen gehabt hätte, was aber wegen der Geständnisse überflüssig geworden ist, hatte er zum letzten verbliebenen Angeklagten wenig zu sagen. Einmal habe er ihn bei einer Markteröffnung gesehen, erklärte Maier. Das sei es aber auch schon gewesen.
Auch jetzt ist die Beweisaufnahme noch nicht abgeschlossen: Eine weitere Zeugin aus der Buchhaltung der Firma soll beim nächsten Verhandlungstermin unter Vorsitz von Richter Christian Veh befragt werden. Am 20. Juni um 11 Uhr geht es weiter.
