Gerolsbach (SZ) Gestern Abend gab es zumindest ein bisschen Entwarnung für den FC Gerolsbach.
Der TSV Rehling (0:3 in Burgheim) hatte kurz zuvor verloren, der SV Münster (2:5 in Pöttmes ebenfalls - also haben die Schwarzweißen weiterhin sechs Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone der Kreisliga Ostschwaben. Und dennoch ist die Stimmung bei den Schwarzweißen aktuell nicht die beste. Wie auch, nachdem sie selbst nach dem sechsten Punktspiel 2019 immer noch ohne eigenen Sieg dastehen? So setzte es an diesem Samstag eine 1:2 (0:2)-Heimniederlage gegen den TSV Firnhaberau - und aufgrund der gezeigten Leistungen ging diese absolut in Ordnung.
"Wir haben unterm Strich nicht das abgeliefert, was nötig ist, um in dieser Kreisliga zu Hause zu gewinnen", gibt FCG-Fußballchef Herbert Krobath ehrlich zu: "Dabei hatten wir uns wahnsinnig viel für diese 90 Minuten vorgenommen. Wir wollten den guten Eindruck, denn wir beim 1:1-Remis in Rinnenthal eine Woche zuvor hinterlassen hatten, unbedingt bestätigten. " Allerdings hielt das lediglich rund zehn Minuten an. Ja, in der Startphase gaben die Gerolsbacher richtig Gas und kamen durch Sebastian Limmer nach toller Vorarbeit von Alexander Tyroller auch sofort zu einer absoluten Topchance - aber Firnhaberaus Keeper Maximilian Galetzka rettete sehenswert per Fußabwehr (8.).
Kreisliga OstschwabenDann rückte Florian Goldner in den Vordergrund: Zunächst netzte der 27-jährige TSV-Angreifer nach einem Konter über die rechte Seite eiskalt ein (23.), ehe er kurz vor dem Halbzeitpfiff erneut erfolgreich war - 2:0 damit für die Gäste (41.). "Uns war natürlich anzumerken, dass uns mit Julian Wiedhop und Markus Knöferl gleich zwei etatmäßige Abwehrchefs wegen Rotsperren fehlten", räumt Krobath ein: "Uns fehlte bei der Defensivarbeit diesmal die gewohnte Souveränität. "
Und dennoch steckte der FCG den Kopf nicht in den Sand, sondern wollte nach dem Seitenwechsel doch noch irgendwie die Wende zum Guten schaffen. Limmer vergab allerdings frei vor dem TSV-Kasten (54.), während ein Distanzschuss von Korbinian Schmid nur um wenige Zentimeter am Pfosten vorbeistrich (56.). Ein 1:2-Anschlusstreffer in dieser frühen Phase des zweiten Durchgangs hätte zweifellos kleine Wunder bewirken können - nur er fiel eben nicht.
"Andererseits blieben die Firnhaberauern mit ihren Kontern, meist über den überragenden Goldner, stets brandgefährlich", gibt Krobath zu. Folglich war es am Schluss nicht unverdient, dass alle drei Zähler an die Gäste gingen. Zwar verkürzte Limmer nach einem doppelten Doppelpass mit Roman Redl noch auf 1:2 (76.) - mehr Zählbares brachten die Gerolsbacher Kicker an diesem Samstagnachmittag aber nicht zustande. "Dabei wäre ich doch schon mit einem Remis überaus zufrieden gewesen", sagt Krobath.
Und jetzt? Beginnt im FCG-Lager sogar das ganz große Zittern um den Klassenerhalt? "Es ist klar, dass wir nun ganz eng zusammenrücken und alles tun müssen, um in den drei letzten Saisonspiele doch noch die nötigen Punkte zu holen", weiß der Fußballboss der Schwarzweißen: "Es ist keine leichte Situation, wenn du von sechs Partien nach der Winterpause keine einzige gewonnen hast. Aber wir werden keinesfalls aufgeben - sondern werden die Rettung definitiv schaffen. "
Roland Kaufmann
