Gachenbach
Es wird enger

Knifflige Bauangelegenheiten im Gemeinderat

14.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:49 Uhr

In der Florianstraße in Gachenbach ist viel Platz zum Parken – noch. Geht es nach einem Bauwerber, gibt es hier bald vier Wohneinheiten auf einem Grundstück, mit entsprechend mehr Bewohnern. Der Gemeinderat vertagte erst einmal die Entscheidung über den Antrag - Foto: Hofmann

Gachenbach (bdh) Mit vier nicht ganz einfachen Bauangelegenheiten befasste sich der Gachenbacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Am kniffligsten war eine geplante Verdichtung in der Florianstraße in Gachenbach. Hier sollen nun erst einmal Bauwerber und Nachbarn miteinander sprechen, meinten die Räte und vertagten das Thema.

Aus einem Zweifamilienhaus soll ein Doppelhaus mit je zwei Wohneinheiten werden, erklärte Bürgermeister Alfred Lengler, der sich die Sache schon mit dem Bauausschuss angeschaut hatte. Ursprünglich sei sogar geplant gewesen, sechs Wohneinheiten zu schaffen. Doch auch gegen ein Vierfamilienhaus protestieren die Nachbarn, wie Lengler berichtete. Zudem würde die Nutzungsänderung dem künftigen Bebauungsplan widersprechen: Für das Gebiet laufe gerade ein Änderungsverfahren, das allerdings noch nicht abgeschlossen sei. Künftig soll die maximale Nutzung auf eine Wohneinheit pro Doppelhaushälfte festgelegt werden.

Während der Gemeinderat in diesem Fall noch keine Entscheidung traf, lehnte das Gremium einen anderen Bauantrag einstimmig ab. Im Weilacher Gewerbegebiet soll eine Lagerhalle entstehen, die gleich gegen mehrere Vorgaben des Bebauungsplans verstoßen würde: Sie steht direkt an der Grundstücksgrenze, hat eine quadratische Grundform und das falsche Dach. Wegen der Platzierung der Halle am Grundstücksrand kann dort zudem kein Pflanzstreifen angelegt werden – und der sei einer der Grundzüge der Planung, sagte Vizebürgermeister Roland Bux. Der Gemeinderat müsste also womöglich die Planung ändern, um das Bauvorhaben zu ermöglichen – und das wollten die Gachenbacher Volksvertreter nicht. Sie verweigerten das Einvernehmen, der Bauwerber „soll sich an den Bebauungsplan halten – dafür haben wir so was“, meinte Franz Merkl. Die Entscheidung über den Antrag trifft nun das Landratsamt.

Deutlich wohlwollender standen die Räte dem Antrag von Herbert Stampfli und Susanne Jung gegenüber, die in dritter Reihe an der Hörzhausener Straße ein Einfamilienhaus bauen wollen – obwohl die vorgesehene Fläche vermutlich im Außenbereich liegt. Die Bauwerber hätten die Planung aber genau so umgesetzt, wie sie der Bauausschuss des Gemeinderats empfohlen habe, sagte Lengler. Das Einvernehmen gab es dafür einstimmig. Auf einen genehmigten Vorbescheid können Tobias und Marion Koppold verweisen, die in der Dorfstraße in Weilach in zweiter Reihe ein Einfamilienhaus bauen wollen – allerdings im Überschwemmungsgebiet der Weilach. Auch diesem Bauantrag gab der Gachenbacher Gemeinderat sein Einvernehmen. Der Bauwerber muss dafür sorgen, dass der verloren gehende Hochwasserrückhalteraum an anderer Stelle neu geschaffen wird.

Keinerlei Diskussion gab es über einen fünften Bauantrag: Carola Fleischmann will in Ried einen Technikraum für eine Hackschnitzelheizung und ein Nebengebäude für Garagen errichten. Der Gemeinderat stimmte zu.