Ingolstadt
"Es wird eine Sprintentscheidung"

Ingolstädter Halbmarathon-Veranstalter Roland Muck erwartet am Samstag ein spannendes Rennen

27.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:29 Uhr |
Immer auf Achse: Veranstalter Roland Muck wird auch am Samstag den Ingolstädter Halbmarathon auf dem Fahrrad begleiten. Den Zuschauern empfiehlt er dies ebenfalls. − Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) An diesem Samstag (17.30 Uhr) werden sich wieder mehr als 2000 Laufbegeisterte beim Ingolstädter Halbmarathon auf die 21,1 Kilometer lange Strecke begeben. Vor der 18. Auflage sprachen wir mit Veranstalter Roland Muck über die Favoriten, die besten Plätze für Zuschauer und die sinkenden Teilnehmerzahlen in den vergangenen Jahren.

Herr Muck, die Vorbereitungen für den Halbmarathon sind so gut wie erledigt. Und auch die Wetterprognose schaut gut aus. Einem stimmungsvollen Rennen steht also nichts im Wege? 

Roland Muck: In der Tat. Etwa 20, 21 Grad wären perfekt. Ich hoffe, dass der Wind, den wir die vergangenen zwei Tage hatten, noch etwas abflaut. Wir wollen natürlich so viele Zuschauer wie möglich an der Strecke haben, deswegen ist es wichtig, dass es trocken bleibt. Aber danach sieht es aus. Alles gut, also.

Hat es kurzfristig noch prominente Nachmeldungen gegeben?

Muck: Bis jetzt noch nicht. Erfahrungsgemäß ist es aber auch so, dass manchmal noch am Samstag vor dem Start auf einmal ein Top-Läufer nachmeldet. Aber wegen mir muss das gar nicht sein. Unser Halbmarathon ist ein regionales Event und hat einen klaren Breitensportfokus. Und für unsere Ingolstädter Laufszene wäre es natürlich ein Highlight, wenn die schnellen Leute von hier auch ganz vorne mitlaufen können.

Nach sieben Jahren könnte somit wieder ein Ingolstädter ganz oben auf dem Podest stehen? 

Muck: Ja, das wäre toll. Heiko Middelhoff (aus Ingolstadt, d. Red. ) gewann das Rennen zuletzt im Jahr 2011. Ein Jahr darauf war es dann mit dem gebürtigen Pörnbacher Christian Dirscherl auch ein Starter aus der Region. Und ich denke, am Samstag könnte es wieder so weit sein. Ich setze auf einen interessanten Zweikampf.

Zwischen wem?

Muck: Sebastian Mahr und Markus Stöhr. Die beiden werden sich ein enges Rennen liefern. Und für die Zuschauer wäre es natürlich toll, wenn sich beide bis auf die Zielgerade duellieren. Ich denke, es wird eine Sprintentscheidung geben.


Wo genau sollte man das Rennen als Zuschauer am besten verfolgen?
 

Muck: Wenn man zu Fuß unterwegs ist, ist sicherlich der Brückenkopf ein idealer Startpunkt. Nicht nur, weil man dort natürlich den Startschuss mitbekommt, sondern auch, weil die Läufer anschließend innerhalb recht kurzer Zeit dort mehrfach zu sehen sind. Anschließend kann man sich schon gemütlich in Richtung Zielbereich aufmachen und dort auf den Einlauf der Schnellsten warten. Es empfiehlt sich meiner Meinung nach aber, mit dem Fahrrad zu kommen. Dann hat man die Möglichkeit, nach dem Start raus zum Hochwasserdamm zu fahren und zu sehen, wie die Läufer dort an der Kletterhalle vorbeikommen und die Wende laufen. Anschließend hat man noch genügend Zeit, um wieder zum Zielbereich zu fahren.

Sie haben die Strecke im vergangenen Jahr neu vermessen lassen. Sie ist nun "bestenlistenfähig". Was genau bedeutet das?

Muck: Ja, die Vermessung hat ein Sachverständiger vom Deutschen Leichtathletik-Verband durchgeführt. "Bestenlistenfähig" bedeutet, dass die hier gelaufenen Zeiten in die offiziellen Jahresbestenlisten eingehen - sowohl bayern- als auch deutschlandweit.

Der Halbmarathon ist das größte Laufevent in der Region. Dennoch sind die Teilnehmerzahlen in den vergangenen zwei Jahren wieder deutlich zurückgegangen. Wie erklären Sie sich das?

Muck: Was die reinen Halbmarathon-Starter angeht, stimmt das. Und natürlich hätten wir gerne wieder wie früher 3000 oder 4000 Läufer. Man muss aber auch sehen, dass da eine Verschiebung stattgefunden hat. Der Fitness-Run und auch die Zweier-Staffeln waren vor einigen Jahren noch wesentlich weniger nachgefragt. Jetzt hat das enorm zugenommen. Auch das Laufverhalten der Menschen hat sich verändert. Es gibt zwar nach wie vor Wettkampfläufer, aber der Trend geht eher in Richtung Fitness. Nicht zuletzt gibt es natürlich in Bayern im Vergleich zu früher mittlerweile unglaublich viele Laufveranstaltungen und Wettbewerbe. Da ist die Auswahl einfach viel größer.

Was wollen Sie mit dem Halbmarathon noch erreichen?

Muck: Von der Größe haben wir uns eingependelt und können zufrieden sein. Die 4000 Läufer, die wir im Jahr 2004 beispielsweise hatten, waren auch das Maximum dieser Strecke. Alles andere wäre zu viel. Es wäre natürlich für die Zuschauer noch attraktiver, noch mehr in der Innenstadt präsent zu sein. Aber das ist für die nahe Zukunft aufgrund der Umbauten an den Fußgängerzonen noch kein Thema. Die Rahmenbedingungen müssen einfach stimmen.

Was sind die schönsten und was die negativsten Erinnerungen, die Sie mit dem Halbmarathon verbinden?
 

Muck: Die negativste war natürlich der Todesfall im Jahr 2009. Das hat uns alle enorm mitgenommen und runtergezogen. Das will man nicht erleben. Schöne Momente gab es hingegen viele. Ich weiß noch, wie ich nach dem allerersten Halbmarathon am Sonntagabend fix und fertig nach Hause kam. Wir hatten den ganzen Tag an der Strecke aufgeräumt. Ich habe mich dann kurz vor meine Haustür gesetzt, da kamen drei Radler vorbei. Die riefen mir auf einmal zu "Hey, danke. Das war richtig super gestern. " Das sind natürlich schöne Erinnerungen. Und davon gibt es wie gesagt viele.

Das Gespräch führte Anton Kostudis.

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