Ingolstadt
"Es wird eine enge Kiste"

Frauen-Regionalliga: Zum Start der Restrunde wartet auf Primus FC Ingolstadt schweres Auftaktprogramm

01.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:07 Uhr
Sie haben es selbst in der Hand: Trainer Alexander Ziegler geht mit den Fußball-Frauen des FC Ingolstadt nach 16 Spielen ohne Niederlage als Tabellenführer in die Restrunde der Regionalliga. −Foto: Rimmelspacher/Archiv

Ingolstadt (DK) Sie sind der ungeschlagene Tabellenführer und dürfen vom Aufstieg in die 2. Bundesliga träumen. Bevor es für die Fußball-Frauen des FC Ingolstadt so weit ist, stehen in der Regionalliga Süd aber noch einige harte Prüfungen ins Haus. Gerade das Auftaktprogramm nach der Winterpause hat es in sich. Am Sonntag (11 Uhr) muss das Team von Trainer Alexander Ziegler beim Tabellenzweiten SC Sand II bestehen.

"Der Spielplan ist schon knackig", sagt Ziegler mit einem Lächeln. Angefangen bei Verfolger Sand folgt in der Woche drauf die Auswärtspartie beim Dritten SV Alberweiler, ehe wiederum sieben Tage später der Tabellenvierte Eintracht Frankfurt nach Ingolstadt kommt. Partien, in denen die Ingolstädterinnen früh für eine Vorentscheidung im Rennen um Platz eins sorgen können.

"Wenn wir diese Spiele gewinnen, schaut es natürlich sehr positiv aus", sagt Ziegler, der mit seinem Team nach bislang 16 Spielen ohne Niederlage drei Punkte Vorsprung auf Verfolger Sand hat. Zugleich relativiert er aber: "Es ist auch lange noch nichts verloren, wenn wir in diesen Partien nicht optimal punkten. Wir gehen sicher mit einem positiven Druck in diese Spiele", stellt der 46-Jährige klar.

84 Tage nach dem letzten Spiel muss sein Team somit zum Auftakt gleich wieder in bester Verfassung sein. Entsprechend wichtig war es, dass die zurückliegende Vorbereitung gut verlaufen ist. "Wir hatten zwischendurch zwar den einen oder anderen krankheitsbedingten Ausfall, insgesamt können wir aber sehr zufrieden sein", sagt Ziegler.

Als Beleg für seine Einschätzung dienen unter anderem die recht ordentlichen Testspielergebnisse. Nach dem 1:2 zum Auftakt gegen Zweitligist SV Weinberg lässt zum Beispiel das 3:2 gegen den FC Bayern München II (ebenfalls 2. Bundesliga) aufhorchen. Auch die Spiele gegen die Bayernligisten Hof (5:0) und Frensdorf (6:0) verliefen positiv. "Wir haben immer wieder gute Ansätze gezeigt. Trotzdem sollten man diesen Ergebnissen nicht zu viel Bedeutung beimessen. Am kommenden Sonntag erwartet uns ein anderes Spiel - und das zählt", sagt Ziegler.

In Sand, aber auch in den dann folgenden neun Partien stellt der Ingolstädter Trainer seine Spielerinnen unterdessen auf größere Gegenwehr ein. "Man konnte schon in den letzten Partien des alten Jahres beobachten, dass sich die Gegner auf uns einstellen", sagt er. War seine Mannschaft aufgrund des hohen Spieltempos und durch das sehr frühe Anlaufen in der Hinrunde zumeist klar überlegen, so hat unter anderem die Partie Anfang Dezember gegen den Siebten Crailsheim (1:1) gezeigt, dass dies nicht mehr so ohne weiteres funktioniert.

"Unsere Stürmerinnen werden inzwischen teilweise in Manndeckung genommen, entsprechend wird es schwerer Lösungen zu finden. Aber darauf haben wir uns in der Winterpause nochmals gezielt vorbereitet", sagt der FCI-Trainer, der mit Ramona Meier (16 Tore) und Anna-Lena Buckel (13) die beiden Top-Torjägerinnen der Liga in seinem Kader hat.

Neben den Einheiten am Audi-Sportpark und einem Kurz-Trainingslager in Bad Gögging besuchten die Ingolstädterinnen während der Vorbereitung als Teambuilding-Maßnahme auch einen "Escape-Room". Bei einem solchen Abenteuer-Event müssen die Teilnehmer in kleinen Gruppen Lösungen erarbeiten, um sich aus einem Raum zu befreien. Der ohnehin schon gute Zusammenhalt sollte so noch weiter verbessert werden.

Neue taktische Lösungen und einen guten Teamgeist werden die Ingolstädterinnen brauchen, wollen sie am Sonntag bei der Bundesliga-Reserve in Sand bestehen. "Sie verfügen über die spielstärkste Mannschaft der Liga und haben durch das Länderspiel-Wochenende die Möglichkeit, Spielerinnen aus ihrer Ersten einzusetzen", warnt Ziegler.

Das Hinspiel am 4. Spieltag hatten die FCI-Frauen noch mit 5:2 gewonnen. Für den SC, der in der Folge zwölf Siege einfuhr, war es der letzte Punktverlust. Leicht zu erahnen, dass es für die Ingolstädterinnen dieses Mal schwerer werden dürfte. "Sand hat die Qualität, um jedes Spiel zu gewinnen", sagt Ziegler. Ihm ist deshalb aber nicht bange. "Wir wissen, dass es eine enge Kiste wird, aber wir sind guter Dinge", sagt er. Das dürfen die FCI-Frauen auch sein - schließlich gehen sie als ungeschlagener Tabellenführer in die Partie.

Norbert Roth