Eichstätt
Es rührt sich etwas

Regionalligist VfB Eichstätt spielt weiterhin im Ligapokal und nimmt das reguläre Mannschaftstraining wieder auf

07.05.2021 | Stand 23.09.2023, 18:27 Uhr
Mehr als sechs Monate liegt das letzte Pflichtspiel des VfB bereits zurück. Nun stehen die Eichstätter wieder gemeinsam auf dem Trainingsplatz. Bereits in Kürze geht es für die Mattes-Elf im Ligapokal weiter. −Foto: Traub (Archiv)

Eichstätt - Deutschland, Bayern und das Altmühltal machen sich dieser Tage angesichts rückläufiger Infektionszahlen Hoffnung auf eine langsame und vorsichtige Rückkehr in Richtung Normalität.

Auch die Regionalliga-Fußballer des VfB Eichstätt haben diesbezüglich erste Schritte gewagt. Vergangenes Wochenende fand nach sechs Monaten Zwangspause erstmals wieder ein Mannschaftstraining statt - eine Sondergenehmigung der Staatsregierung für die Regionalligisten macht es möglich. Und auch die ersten Pflichtspiele werden nicht mehr lange auf sich warten lassen. Denn wie der Verein bekanntgab, haben sich Mannschaft und Verantwortliche dazu entschlossen, an der Fortsetzung des Ligapokals teilzunehmen.

"Die Mannschaft wollte spielen und es ist einfach gut, wenn sich die Jungs nach sechs Monaten wieder einmal sehen können", freut sich auch der Sportliche Leiter Hans Benz. Trainiert werden soll in den nächsten Wochen wieder genau so häufig, wie während einer regulären Saison, also etwa alle zwei Tage. "Wir sehen den Ligapokal auch als Vorbereitung auf die nächste Saison", erklärt Benz, der davon ausgeht, dass eine neue Regionalliga-Saison in etwa Mitte Juli beginnen könnte.

Doch natürlich ist es auch der sportliche Reiz des Ligapokals, der den VfB dazu animiert hat, diesen Wettbewerb weiterzuspielen. Schließlich qualifizieren sich die Halbfinalisten für das Viertelfinale des bayerischen Toto-Pokals. Der Turniersieger erreicht sogar die 1. Runde des DFB-Pokals 2021/22 - ein Ziel, auf das jeder Amateurverein hinfiebert. "Wir spielen mit, solange es geht", hält sich Benz mit einer klaren Zielvorgabe zurück. Doch wer den VfB kennt, der weiß, die Domstädter sind immer wieder für Überraschungen gut.

Wie schwer der Weg ins Halbfinale oder gar ins Endspiel sein wird, steht im Detail noch nicht fest. Bis Freitagmittag hatten die Regionalligisten Zeit, sich zu äußern, ob sie weiterhin teilnehmen möchten. Nun bastelt der Verband am genauen Spielmodus. Bis Ende Juni muss der Turniersieger und Teilnehmer am DFB-Pokal feststehen. Mit dabei sind neben dem VfB Eichstätt zum Beispiel Wacker Burghausen und der TSV Buchbach. Ein abschließendes Teilnehmerfeld war bis Freitagnachmittag noch nicht bekannt. Auch die drei Spitzenmannschaften Schweinfurt, Bayreuth und Aschaffenburg werden wohl teilnehmen. Jedoch ist nicht davon auszugehen, dass sie in jeder Ligapokal-Partie in Bestbesetzung antreten werden, da die drei fränkischen Vereine zeitgleich in den Play-offs den Relegationsteilnehmer ermitteln. Hier droht ein Mammutprogramm. Abschenken wollen die Spitzenteams den Pokal aber sicher auch nicht, schließlich winkt der DFB-Pokal.

Weiterspielen möchte auch Aubstadt, wobei der TSV die Ligapokal-Vorrunde nicht überstanden hatte und eigentlich in einer Trostrunde mit Nürnberg II, Fürth II und dem TSV Rain spielen sollte. Wie mit diesen Mannschaften nun umgegangen wird, ist aktuell noch nicht klar. Die Reservemannschaften der Profiklubs haben generell den klaren sportlichen Vorteil, dass sie schon seit Monaten wieder trainieren dürfen. Andererseits kann sich eine zweite Mannschaft aber auch nicht für den DFB-Pokal qualifizieren.

Nicht mehr teilnehmen wollen die Teams aus Rosenheim, Memmingen, Heimstetten, Garching und Schalding-Heining. Für einige Vereine scheint das Hygienekonzept, das Grundbedingung für die Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs ist, eine zu große Hürde zu sein. Andere Teams fürchten aufgrund der nur rund dreiwöchigen Vorbereitungszeit nach einem halben Jahr Pause um die Gesundheit ihrer Spieler. Die Belastungs- und Trainingssteuerung wird sicher auch in Eichstätt unter diesen noch nie dagewesenen Bedingungen eine heikle Aufgabe.

Es kehrt dieser Tage also wieder Leben zurück auf das VfB-Vereinsgelände, das von Normalität natürlich trotzdem noch weit entfernt ist. Zuschauer werden - Stand heute - zu den reizvollen Ligapokalspielen nicht zugelassen sein. Doch ein Anfang ist gemacht. Dass bald weitere Schritte folgen können, darauf hoffen wohl alle - egal, ob sie es mit dem VfB halten oder nicht.

EK

Philipp Zimmermann