Eichstätt
"Es geht gleich richtig los"

25.01.2013 | Stand 03.12.2020, 0:34 Uhr

Eichstätt (DK) Die Gemeinde Schernfeld plant die Ausweisung einer weit im Wald gelegenen Fläche für Windkraft. Mit Spannung war das Zonierungskonzept für den Naturpark Altmühltal erwartet worden. Redakteur Richard Auer sprach darüber mit Bürgermeister Ludwig Mayinger (Foto).

Herr Mayinger, das neue Zonierungskonzept für Windkraftanlagen hat in den Wäldern in ihrem Gemeindegebiet weite Waldflächen unerwartet zu Tabuzonen für Windkraft erklärt. Waren Sie enttäuscht?

Ludwig Mayinger: „Nein. Wir mussten Abstriche hinnehmen. Aber wir können mit diesem Zonierungskonzept gut leben. Das Gebiet im Staatsforst, das wir ins Auge gefasst haben, Richtung Raitenbuch, liegt nämlich Gott sei Dank nicht in der Tabuzone, sondern in der weißen Zone. Das bedeutet, es ist noch eine spezielle Artenprüfung nötig. Es geht da um das Jagdgebiet des Roten Milan. Aber da fürchten wir uns nicht davor.“

Wo ist dieses Gebiet, das die Gemeinde ausweisen will?

Mayinger: „Etwa 1600 Meter nördlich vom Geländer. Unser Ziel war es, eine Fläche zu finden, die ausreichend weit weg vom Waldgasthof ist, damit die Ausflügler nicht gestört sind, die weit genug von der Wohnbebauung entfernt ist und mit der wir keine Nachbargemeinden behelligen. Wir wollen ja auch, dass andere Gemeinden auf unsere Ortschaften Rücksicht nehmen. Deswegen haben wir diesen Standort favorisiert.“

Die Fläche ist allerdings relativ abgelegen. Ist das nicht ein Problem?

Mayinger: „Auf dem Gebiet könnten etwa zwölf Windkraftanlagen entstehen. Bei dieser Größenordnung und der entsprechenden Stromeinspeisung ins Netz ist die Lage nicht mehr so entscheidend: Da muss man zum Beispiel sowieso ein eigenes Umspannwerk bauen. Und es kommt darauf an, dass man innovativ wird und versucht, Strom zu speichern. Wir wollen einen so interessanten Windpark schaffen, dass auch ein Konzept zur Speicherung der Energie sinnvoll ist. Das ist mir persönlich wichtig. Und geplant ist, dass mindestens ein Bürgerwindrad entsteht.“

Wann starten Sie?

Mayinger: „Am Montag. Da haben wir das Ding im Gemeinderat auf der Tagesordnung. Als ,7. Änderung des Flächennutzungsplans – Konzentrationsflächen für Windkraftstandorte’. In der ersten Sitzung im neuen Jahr. Es geht also gleich richtig los.“