Eichstätt
"Es geht einfach um Fußball"

Sportjournalist Frank Linkesch vom "Kicker" war Gast beim Journalistischen Kolloquium

25.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr

Eichstätt (EK) Frank Linkesch (Foto), Reporter des Kicker-Sportmagazins, war zu Gast an der Katholischen Universität in Eichstätt. Bei einer Veranstaltung des Journalistischen Kolloquiums erzählte er aus dem Berufsalltag eines Sportjournalisten und stand im Anschluss für Fragen der Studierenden zur Verfügung.

Der Organisator der Veranstaltung, Klaus Meier vom Lehrstuhl Journalistik, begrüßte Linkesch „als einen der profiliertesten Sportjournalisten der Bundesrepublik“.

„Der Kicker steht für Seriosität und Sachlichkeit. Uns geht es nicht um Effekthascherei“, erklärte Linkesch den Erfolg des Kicker-Sportmagazins zu Beginn seines Vortrags. Mit seiner professionellen Berichterstattung hebe sich das Magazin von der Konkurrenz ab. Privatleben, Gerüchte und Skandale seien auf der Themenagenda der Zeitschrift nicht zu finden: „Es geht einfach um Fußball.“ Das sei auch ein Vorteil im Kontakt mit den Fußballern. Der gute Ruf der Zeitschrift habe Linkesch beim Aufbau von Vertrauen zu den Spielern geholfen. „Bei meiner ersten Geschichte für den Kicker in Weiden ließ sich niemand von mir interviewen“, erzählte er. Mittlerweile sind in seinem Handy die Nummern von Fußballgrößen wie Jerome Boateng eingespeichert. „Das sind auch nur Menschen wie du und ich“, beschreibt Linkesch den Kontakt zu den Spielern. 1920 gegründet, ist der „Kicker“ die zweitälteste noch existierende Zeitschrift der Bundesrepublik. Trotz des Erfolgs muss sich das Magazin Herausforderungen stellen: „Print ist ein schweres Feld. Der Trend geht mehr Richtung online“, schätzt Linkesch die Situation ein. Mit einer Website und einer eigenen App für Smartphones sei der Kicker in diesem Bereich aber gut aufgestellt. Auflagen von rund 157 000 Stück am Montag, 154 000 Stück am Donnerstag und bis zu elf geplante Sonderhefte im nächsten Jahr lieferten allerdings keinen Grund, um die Zukunft des „Kicker“ im Printbereich zu fürchten.

Frank Linkesch hat selbst an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt studiert. Die Rückkehr für das Kolloquium sah er daher als „schönes Nachhausekommen“. Mit 18 Jahren war Linkesch zum Journalismus gekommen und schrieb unter anderem für den EICHSTÄTTER KURIER und den DONAUKURIER. Während dieser Zeit sammelte er auch erste Erfahrungen im Sportressort. „Das habe ich einfach sehr gerne gemacht“, erinnert er sich an seine ersten Artikel über den FC Bayern München. Auch beim „Kicker“ ist er jetzt gemeinsam mit zwei Kollegen für den FCB zuständig und arbeitet an Interviews und Artikeln. „Es muss immer jemand da sein, der sich um eine Geschichte kümmern kann“, beschreibt der Sportreporter seinen Arbeitsalltag. Für ihn und seine Kollegen sei es wichtig, immer wachsam und auf Abruf zu sein, denn: „Bayern München ruht nie. Bayern München lebt 365 Tage im Jahr!“

Frank Linkesch ist einer von fünf Journalisten, die im Wintersemester an die Universität in Eichstätt kommen und von ihrer Arbeit erzählen. Foto: privat