Ingolstadt - Beim Frühstücksdialog der Frauen Union am Samstag versucht es Stadtratskandidatin Tanja Stumpf mit einer politisch-korrekten Begrüßung, lässt es aber schnell auf sich bewenden: "Ich kann mich an diese Gender-Sprache nicht gewöhnen.
" Fraglich auch, ob sie weiterhilft. "Wir brauchen mehr Solidarität", ruft sie den Frauen zu. "Mit Einigkeit können wir viel bewegen für Gleichberechtigung. "
Bei der CSU sei doch schon viel erreicht, betont Oberbürgermeister Christian Lösel: "Auf Kreisverbandsebene liegt der Frauenanteil bei 51 Prozent in den oberen Gremien. Das ist auch ein guter Ausgangspunkt, um Listen zu bestücken. "
Zu Gast ist Kerstin Schreyer, neue Ministerin für Wohnen, Bau und Verkehr. In diesen Ressorts entscheiden sich die sozialen Fragen der Zukunft, betont sie. "Frauen können in jedem Bereich etwas - komischerweise landen sie immer im Sozialbereich. " Schreyer, von Beruf Sozialpädagogin, war zuvor Sozialministerin. "Dank meiner systemisch-therapeutischen Ausbildung bin ich sattelfest bei Krisen. Das hilft in der Politik. " Sie ruft dazu auf, den Reichtum von Männern und Frauen zu verstehen und als Gesellschaft Unterschiede auszuhalten.
Von Stadträtin Dorothea Deneke-Stoll zum Thema Mode befragt, räumt die Ministerin ein, sie achte vielleicht zu wenig auf die Optik. Aber das täten Männer schließlich auch. Landwirtin Annemarie Fuchs aus Kösching erzählt, wie sie zu ihrem ersten Dirndl kam - als Gerstenkönigin. Sie fordert mehr Mut zu Langsamkeit bei politischen Entscheidungen und mehr Respekt für Landwirte. "Die meisten gehen schonend mit dem Boden um, denn er ist ihr Kapital. " Fuchs erklärt Vorschulkindern, was Weizen oder eine Zuckerrübe ist. Und freut sich, wenn die Kleinen beim Einkaufen sagen: "Mama, kauf halt ein, was von hier ist. "
smr
