Ingolstadt (DK) Von einem Erfolg kann man eigentlich gar nicht sprechen: Es war schon ein Superknüller, der Johannes Langer mit seinen Eigenproduktionen gelungen ist. Das mit gewaltigem Abstand erfolgreichste Stück in zehn Jahren Altstadttheater hat er geschrieben und selbst aufgeführt.
Und das Ganze mit einem zweiten Teil dann sogar noch einmal getoppt: Die Rede ist natürlich von den "Schanzer G'schichten" und den Schanzer G'schichten II". Alleine den zweiten Teil führte Langer als Hauptfigur Erwin mit seiner Hilde (Birgit Mannel-Fischer) insgesamt 40 Mal im Altstadttheater auf. "Jede einzelne ausverkauft", sagt Langer. Heißt mehr als 4000 (begeisterte) Zuschauer. Und als für den langjährigen Intendanten des kleinen Theaters an der Kanalstraße im Sommer der Umzug als Wirt und künstlerischer Leiter in die Neue Welt anstand, nahm er Erwin und Hilde natürlich mit. Allerdings verlief der Start für das aufstrebende Traumduo der Ingolstädter Gesellschaft in der kultigen Mischung aus Kabarett und Theater nicht ganz wie gewünscht. Die ersten drei Vorstellungen im September direkt nach Ende der Schulferien waren in der Kleinkunstbühne vergleichsweise schwach besucht. "Das haben wir etwas unterschätzt", sagt Langer, der von einem anderen Ergebnis hatte ausgehen können: Denn die ursprünglich geplanten vier letzten Vorstellungen im Altstadttheater hatte man im Juni wegen Krankheit absagen müssen - alle waren ebenfalls ausverkauft gewesen.
Inzwischen zieht auch die Nachfrage in der Neuen Welt an. Am kommenden Dienstag, 25., und am Mittwoch, 26. Oktober, wird das nächste Mal gespielt und beleuchtet, wie Erwin in den Ingolstädter Stadtrat gewählt wird und Hilde als Frau Stadträtin ebenfalls aufsteigt. Der Mittwoch ist komplett ausverkauft, der Dienstag bereits gut gefüllt. Weitere Vorstellungen sind für 7., 8. und 9. November angesetzt, zudem am 20. und 21. Dezember - dann allerdings zum letzten Mal überhaupt. Denn der Terminkalender der Neuen Welt lässt im Frühjahr zur Hochzeit der Kabaretttage wohl keine weiteren Vorstellungen zu.
Ohnehin hat Johannes Langer längst neue Pläne. Er will nächstes Jahr im Mai/Juni den ersten Teil der "Schanzer G'schichten" noch einmal auf die Bühne bringen. "Viele Leute, die den zweiten Teil gesehen haben, fragen mich danach", sagt der Schauspieler. Allerdings müsse er das Stück noch etwas umschreiben und "vor allem den politischen Teil" aktualisieren. Außerdem will er den Blick irgendwann auf eine Fortsetzung richten: Die "Schanzer G'schichten III" sollen in absehbarer Zeit kommen. Es werde "auf alle Fälle mit Erwin und Hilde weitergehen", verspricht der Autor. Auch wenn sie zunächst im Dezember Servus sagen werden. Doch noch kann mit ihnen gelacht werden.
