Eichstätt
Erweiterung auf wackeligen Beinen

Pläne für Ausdehnung der Sollnau stoßen im Stadtrat auf Skepsis

27.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

Bislang galten die Flächen rechts der Zufahrt zum Eichstätter Gewerbegebiet Sollnau als Tabuzone, weil es sich hier teilweise um Hochwasserschutzgebiete handelt. Nun sollen Gutachten klären, ob eine Erweiterung in Richtung Osten möglich ist - eine aufwendige und teure Angelegenheit. Eine endgültige Entscheidung zum weiteren Vorgehen fällt der Stadtrat am kommenden Donnerstag. - Foto: kno

Eichstätt (EK) Jahrelang hatte es geheißen, im Gewerbegebiet Sollnau ginge nichts mehr – nun aber scheint doch eine Erweiterung möglich. Die Pläne dazu stellte Stadtbaumeister Manfred Janner dem Stadtrat vor. Dieser reagierte allerdings mit einer gehörigen Portion Skepsis darauf.

Selbst Janner räumte ein, dass es sich hier um eine „komplexe und schwierige Aufgabe“ handle. Zwei Erweiterungsflächen sind es, die infrage kämen: zum einen der Streifen zwischen Bundesstraße 13 und dem Gewerbegebiet, der momentan landwirtschaftlich genutzt wird, zum anderen das Gebiet östlich der Sollnau (siehe Grafik). Man müsse hier „akut und schnell“ agieren, betonte Janner. Schließlich benötigten Eichstätter Unternehmen Lösungen für eine Weiterentwicklung. Ohne dass die Namen fielen, geht es einerseits um die Verlagerung des Baustofflagers der Firma Meier am Freiwasser, andererseits um die Firma Weitner, die Expansionsbedarf angemeldet hat.

Beide Erweiterungsvorschläge für die Sollnau haben allerdings ihre Haken: Bei Nummer eins müssen private Flächen erworben werden, um die verkehrstechnische Erschließung zu sichern. Und bei Nummer zwei liegen die Hürden noch bedeutend höher: Dort geht es nämlich um den Hochwasserschutz, weil Überschwemmungsgebiete betroffen sein könnten. Das Ganze müsse nun mit entsprechenden Gutachten abgeklopft werden, schlug Janner vor, um nachzuweisen, dass die Ober- und Unterlieger der Altmühl keine Nachteile durch eine mögliche Erweiterung hätten. Auch die Regierung von Oberbayern habe schon darauf hingewiesen, dass der Ausgleich „eins zu eins“ erfolgen müsse. Bei den Kosten gehe es um „keine kleine Hausnummer“ – hinter vorgehaltener Hand fiel die Summe von 200 000 Euro –, und den Zeitraum des Verfahrens taxierte Janner „auf eher zwei Jahre“.

Diese Einschätzungen lösten natürlich keineswegs Jubel im Gremium aus. Zunächst einmal müsse mit dem Wasserwirtschaftsamt gesprochen werden, um von dort eine Einschätzung zur Lage zu bekommen, lautete die Forderung quer durch die Fraktionen. Dies sei bislang unverständlicherweise noch nicht geschehen, meinte Tanja Schorer-Dremel (CSU), was Manfred Janner aber verneinte. Auch für Arnulf Neumeyer (SPD) sind die Hochwasserflächen das entscheidende Kriterium. Martina Edl (FW) wiederum warf ein, dass es ohne eine belastbare Planung wohl keine Aussage vom Wasserwirtschaftsamt geben werde. Grundsätzlich sehe er in diesem „Halbmond“ keinen Zugewinn, sagte Rudi Engelhard (CSU). Eine Erweiterung entlang der B 13 bis zum Fuß der Weinsteige sei sinnvoller. Der „Halbmond“ sei lediglich ein Platzhalter, antwortete Janner. Vorstellbar sei vieles.

Die Debatte endete mit dem Auftrag an Manfred Janner, sich nochmals mit dem Wasserwirtschaftsamt in Verbindung zu setzen. Am kommenden Donnerstag steht das Thema wiederum auf der Tagesordnung – dann soll eine Entscheidung fallen, wie es weitergeht.