Altmannstein
Erste Todesnachrichten vor 100 Jahren

Drei Kriegerdenkmäler erinnern in der Kerngemeinde an die Gefallenen und Vermissten

14.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:59 Uhr

Das Altmannsteiner Kriegerdenkmal auf dem Kirchenvorplatz wurde vor genau 55 Jahren errichtet. Der „Engel des Trostes“ schwebt über den Namen der vielen Männer, die in den beiden Weltkriegen nicht mehr nach Hause gekommen sind - Foto: bid

Altmannstein (bid) Auch in den Pfarreien der Großgemeinde Altmannstein finden an diesem Wochenende die Gedenkfeiern anlässlich des Volkstrauertages statt.

Eine besondere Bedeutung erhält dieser Tag heuer dadurch, dass vor genau 100 Jahren der Erste Weltkrieg ausgebrochen ist. Wie ein Blick auf einige der Kriegerdenkmäler zeigt, wurden Mitte November 1914 auch im heutigen Gebiet der Marktgemeinde schon die ersten Gefallenen beklagt.

Gleich drei dieser Denkmäler gibt es in Altmannstein. Das erste am Marktplatz wurde im Jahre 1911 gesegnet. Darauf wird der Veteranen von 1866 sowie 1870/71 gedacht. Wohl niemand hat zur Zeit der Segnung geahnt, dass nur drei Jahre danach das erste große Sterben beginnen würde.

Die ersten Familien in der Großgemeinde Altmannstein bekamen schon wenige Wochen nach Kriegsausbruch, Mitte November, die Nachricht, dass der Mann, der Vater oder der Sohn gefallen ist. Fast vier Jahre lang war man damals froh, wenn der Postbote nicht vor dem Haus haltmachte.

In der großen Pfarrei im oberen Schambachtal, in Schamhaupten mit seinen Filialen, waren im Ersten Weltkrieg 41 Gefallene und Vermisste zu beklagen: 18 aus Schamhaupten, sieben aus Sandersdorf, elf aus Schafshill und fünf aus Thannhausen.

In Altmannstein selbst fielen der Tafel am Kriegerdenkmal auf dem Kirchenvorplatz zufolge im Ersten Weltkrieg 32 junge Männer: Jeweils zehn 1914 und 1916, vier im Jahr 1915, im Jahr 1917 einer, 1918 sieben. Hier sind die Namen alphabetisch aufgelistet, auch der Todestag ist nicht angegeben.

1923 ist in Altmannstein ein Mahnmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges errichtet worden, das am Prößlberg. An diesem Denkmal fanden bis 1959 auch die Gedenkfeiern anlässlich des Volkstrauertages statt. 1953 wurde es renoviert und eine neue Gedenktafel wurde angebracht. Das dritte Denkmal in Altmannstein wurde 1959 geschaffen. Auf den Gedenktafeln, über denen der „Engel des Trostes“ schwebt, sind die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege namentlich aufgeführt.