Hilpoltstein
Erst einmal austoben

Konfirmanden aus Hilpoltstein und Eckersmühlen machen in der "Nacht der Nächte" durch

01.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:19 Uhr

 

Hilpoltstein (HK) 35 junge Konfirmandinnen und Konfirmanden aus den Pfarrgemeinden Hilpoltstein und Eckersmühlen haben gemeinsam die Osternacht durchwacht. Sie beteten und gedachten der Auferstehung, jedoch nicht ohne dabei auch viel Spaß zu haben.

Die Osternacht von Karsamstag auf Ostersonntag gilt nach christlichem Verständnis als „Nacht der Nächte“, in der an die Auferstehung Jesus von den Toten und damit an den Durchgang vom Tod ins Leben gedacht wird. Im evangelischen Hilpoltsteiner Gemeindehaus gegenüber der Christuskirche wurde diese ganz besondere Nacht zum Tag gemacht, organisiert von der Dekanatsjugendreferentin Tanja Reidelbach, dem Hilpoltsteiner Pfarrer Michael Frieß sowie zwei jugendlichen Helferinnen.

Die Zeit bis Mitternacht wurde mit Spielen gestaltet, bei denen sich die beiden Gruppen ein bisschen besser kennenlernen sollten. Zwar verbrachten die Jugendlichen schon eine Konfirmandenfreizeit auf Burg Wernfels, aber das war im vergangenen Oktober. Laut und ziemlich wild ging es bei den von Tanja Reidelbach organisierten Gruppenspielen mit den Jungs und Mädels zu. „Das macht gar nichts, wenn die sich zu Beginn erst einmal ein bisschen austoben“, sagte Pfarrer Frieß. „Im vergangenen Jahr haben wir den Fehler gemacht, mit einer Andacht anzufangen, das war keine gute Idee.“ Also begann nun die „Osternacht der Jugend“ nicht mit frommen Riten, sondern mit Zielwerfen mit bunten Bällen oder einem munteren Platztauschspiel.

Als die Uhr dann zwölf schlug, war es Zeit für einen ordentlichen Mitternachtssnack. So gestärkt begann schließlich der besinnliche Teil der Osternacht – mit einem Hollywood-Film. In „Das Beste kommt zum Schluss“ mit Jack Nicholson und Morgan Freeman geht es um zwei ziemlich ungleiche krebskranke Patienten, die sich überlegen, was es sich alles noch zu unternehmen lohnt in der kurzen Zeit, die bleibt bis zum Tod. Eigentlich dauert der Film nur eineinhalb Stunden, aber da in der Osternacht die Sommerzeit begann, verlängerte sich der Film um eine Stunde, zumindest theoretisch.

Nach diesem amüsanten wie nachdenklich machenden Kinofilm ging es über die Straße in die Christuskirche zur ersten Andacht der Osternacht. Im Mittelpunkt der Predigt stand die schwere Last, die die ganze Christenheit mit sich herumzutragen habe, die jedoch durch das Leiden Jesu am Kreuz von ihr genommen wurde. Um das zu symbolisieren, bekamen alle Teilnehmer der Osternacht einen kleinen Stein anvertraut, den sie nach dem Gottesdienst auf dem rund eineinhalbstündigen Fußmarsch zur Kirche in Wallesau bei sich trugen.

Dort angekommen wurde der Gottesdienst abgehalten, der liturgische Höhepunkt der Nacht. In dieser frühen Morgenstunde zwischen fünf und sechs Uhr traten die Konfirmanden einzeln vor den Altar und entledigten sich ihrer Last in Form des besagten Steines. Damit endete auch die Osternacht der Jugendlichen, die anschließend vor der Kirche gegen 6 Uhr von ihren Eltern abgeholt wurden – vorausgesetzt, dass diese die Zeitumstellung nicht verschlafen hatten.