Hilpoltstein
Erschreckendes Ergebnis einer Studie

Bündnis gegen Agrotechnik verweist auf Gefahren durch gefährliche Spritzmittel

09.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:11 Uhr

Hilpoltstein (HK) Die zunehmende Belastung von Lebensmitteln mit Spritzmittelrückständen aus der industriellen Landwirtschaft war das zentrale Thema des Bündnisses gegen Agrogentechnik „Zivilcourage Roth/Stadt Schwabach“. Bei der letzten Sitzung des Bündnisses stellte Bündnissprecherin Andrea Dornisch eine Studie der Universität Leipzig vor.

Wissenschaftler hätten untersucht, ob Belastungen mit dem Sprizmittel Glyphosat (Markenname Roundup) nur bei Landwirten vorkämen, die direkt mit diesem Mittel in Kontakt kommen, oder ob auch andere Bevölkerungsgruppen einer Gefährdung unterlägen.

Dazu sei der Urin von Personengruppen aus Berlin untersucht worden, die keinen Umgang mit Glyphosat gehabt hätten. Das Ergebnis sei erschreckend gewesen, denn in allen Proben sei Glyphosat nachgewiesen worden.

Die Konzentration des Giftes habe um das 5- bis 20-fache über dem Grenzwert von Trinkwasser gelegen. Offensichtlich sei das Glyphosat über die Nahrungskette in den Körper gelangt. Ein Pfad dürfte importierte und gentechnisch verändertes Soja (Futtermittel) sein, mutmaßte Dornisch. Die Sojapflanze wurde so verändert, dass sie gegen Glyphosat unempfindlich ist. Wird das Sojafeld mit Glyphosat gespritzt, sterben außer der Sojapflanze alle anderen Pflanzen ab. Glyphosatrückstände gelangen dann über Fleisch, Milch und Eier in den menschlichen Körper.

Glyphosat steht im Verdacht, Fortpflanzung und Embryonalentwicklung bei Tier und Mensch zu beeinträchtigen und Zellschädigungen und Krebserkrankungen zu begünstigen. Der Umweltausschuss des Schwabacher Stadtrates habe Anfang des Jahres einstimmig beschlossen, auf städtischen Flächen auf Roundup zu verzichten.

Das nächste Bündistreffen findet am 26. September um 19 Uhr im Gasthaus Winkler in Alfershausen statt. Schwerpunkt ist die „gentechnikfreie Karpfenfütterung“. Anmeldung unter der Telefonnummer (0 91 22) 8 23 83.