Eichstätt
Erfahrener Heimkehrer

Fabian Diez soll beim VfB Eichstätt ein sicherer Rückhalt für das junge Team sein

23.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:15 Uhr

Eichstätt (EK) Während andernorts das Wechselkarussell rotierte, hat sich beim VfB Eichstätt – trotz des Aufstiegs in die Bayernliga – relativ wenig getan. Gerade einmal drei „Neue“ musste VfB-Coach Jürgen Steib in die Mannschaft integrieren.

Immerhin holten die Eichstätter mit Fabian Diez einen alten Bekannten in sein gewohntes Umfeld zurück. Der 29-jährige Torhüter stand in den ersten beiden Partien des VfB auch gleich im Tor. „Er hat jetzt mit Sicherheit einen Vertrauensvorschuss in den ersten vier Spielen“ sagt Trainer Jürgen Steib: „Ich will, dass er Sicherheit bekommt und noch besser wird.“ So ganz offen will Steib nicht damit herausrücken, aber er deutet sehr wohl an, dass er mit seinem Schlussmann nach den ersten Partien noch nicht zufrieden war. Aber vielleicht gelingt dem Rückkehrer ja im Heimspiel gegen Landshut der Befreiungsschlag.

Bereits von 2008 bis 2011 hütete Diez drei Spielzeiten lang das VfB-Tor. Nach einer Saison beim SV Seligenporten ist der 1,89 Meter große Schlussmann in die Domstadt zurückgekehrt. Den Wechsel begründet er mit zwei Argumenten. Zum einen ist er beim SVS unter Trainer Karsten Wettberg nicht über die Rolle des Ersatzkeepers hinausgekommen und zum anderen sind die freundschaftlichen Verbindungen nach Eichstätt nie abgerissen. „Der Kontakt zu den Verantwortlichen und den ehemaligen Spielern war bei den verschiedensten Anlässen immer da“, sagt Diez, „deshalb hat es sich so ergeben, dass ich zurückgekommen bin.“

Aufgrund seiner Erfahrung und der spielerischen Klasse war von Anfang an klar, dass es die beiden jungen und aufstrebenden Torhüter Sebastian Felleiter und Max Dörfler schwer haben würden, ihm den Platz zwischen den Pfosten streitig zu machen. Diez wurde als Nummer eins geholt. „Wenn der VfB auf sie gesetzt hätte, wäre es für mich auch in Ordnung gewesen. Ich hatte nämlich auch andere Angebote“, erklärt Diez.

Doch die VfB-Funktionäre wollten für die ohnehin recht junge Mannschaft „einen erfahrenen Mann hinten drin“, begründet Norbert Scheuerer die Entscheidung „Pro Diez“, der mit seinen 29 Jahren nach Kapitän Dominik Schmidramsl und Markus Jörg (je 30) der drittälteste VfB-Spieler ist. Der Torwart-Trainer stellt auch zugleich die gute Strafraumbeherrschung des Rückkehrers heraus. „Er bewertet die Stürmer in Eins-zu-Eins-Situationen anders. Das alleine kann man schon seiner Erfahrung zuschreiben und das gibt der Abwehr Sicherheit, die sie vielleicht bei den jungen Torhütern nicht hätte“, meint Scheuerer.

Der 44-Jährige ergänzt aber auch, dass der in Thalmässing lebende Diez keinen Freifahrtschein hat. „Es ist schon gut, dass wir zwei starke Torhüter, von denen ich jeweils überzeugt bin, in der Hinterhand haben. Denn ein gesunder Druck hat noch nie geschadet“, so Scheuerer.

Die beiden erst 20-jährigen Dörfler und Felleiter haben die Zukunft noch vor sich und sollen sich deshalb im Schatten von Diez, der nach eigener Planung „nicht ewig, vielleicht noch zwei oder drei Jahre spielen“ will, weiterentwickeln und behutsam an das höhere Niveau herangeführt werden. Es ist vorgesehen, dass sie abwechselnd auf der Ersatzbank des Bayernligisten Platz nehmen und genauso im Wechsel bei der zweiten Mannschaft in der Bezirksliga Spielpraxis sammeln.

Im Training müssen indes alle drei noch an einer schnellen Spieleröffnung arbeiten. „Darauf legen wir Wert. Denn bei unseren schnellen Außenspielern ist es wichtig, dass der Torwart mitspielt und den Ball wieder schnell ins Spiel bringt.“ Damit macht Scheuerer deutlich, was er von dem Trio in den erwartet.

Diez, der auch schon für den TV Thalmässing, TSV Berching und ASV Neumarkt spielte, will insbesondere bei den Ecken, Flanken und hohen Bällen an sich arbeiten. „Das ist mit Sicherheit immer verbesserungswürdig“, meint der Sozialpädagoge selbstkritisch. Als seine Stärke sieht er das Spiel auf der Linie sowie die Reaktionsschnelligkeit.