Ingolstadt
ERC Ingolstadt steht unter Druck

18.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:10 Uhr

Gibt hoffentlich auch heute Abend in der Panther-Offensive den Ton an: Thomas Greilinger. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Es ist das wichtigste Spiel der Eishockey-Saison bislang: Heute Abend um 19.30 Uhr tritt der ERC Ingolstadt bei den Nürnberg Ice Tigers an und ist zum Siegen verdammt. Ansonsten müssen die Panther in die Pre-Play-offs.


 
Von einer besonderen Anspannung will Thomas Greilinger nichts wissen. Zumindest im Vorfeld. "Es ist ein Spiel wie jedes andere auch", sagt der Panther-Stürmer und zuckt mit den Schultern. Noch immer habe der ERC alles selbst in der Hand. "Und wenn wir in die Pre-Play-offs müssen, können wir auch noch Meister werden", erklärt er trotzig. Während der Titelgewinn in der Deutschen Eishockey-Liga für den Niederbayern und seine Kollegen in weiter Ferne liegt, darf sich Greilinger zumindest über eine persönliche Auszeichnung freuen. Vom Fachblatt "Eishockey News" wurde er zum besten Spieler der Saison gekürt. "Natürlich freut mich das. Ich habe ehrlich gesagt auch gar nicht damit gerechnet", erklärt Greilinger.

Von seinem Vorgesetzten hat er in jedem Fall ein dickes Lob bekommen. "Er hat es absolut verdient. Was Thomas geschafft hat, ist sensationell. Ich freue mich für ihn", sagt Greg Thomson. Beim Blick auf die Tabelle dürfte sich die Begeisterung beim ERC-Trainer in Grenzen halten. Denn die Ausgangslage vor dem Derby gegen Nürnberg ist klar: Nur bei einem Sieg haben die Panther noch die Chance, sich direkt für die Play-offs zu qualifizieren. "Es liegt nur an uns", macht Thomson klar. "Schon als Spieler habe ich die Partien geliebt, in denen es um etwas ging. Deshalb glaube ich, dass sich meine Jungs auf heute Abend freuen." Während des Trainings habe er zwar eine gewisse Anspannung bei den Akteuren gespürt, Sorge bereite ihm das aber nicht. "Daraus kann man auch positive Energie gewinnen", erklärt der Coach.

Zum ersten Mal in dieser Saison standen gestern alle Cracks der Ingolstädter auf dem Eis – wenngleich Patrick Buzas nach seinen ersten Schritten noch weit von einem Comeback entfernt ist. Trotzdem hat Thomson die Qual der Wahl. Denn mit dem frischgebackenen Vater Ben Clymer (Sohn Brandon Paul kam am Sonntag zur Welt) und dem zuvor verletzten Glen Goodall stehen ihm zwei Akteure wieder zur Verfügung. Das bedeutet, dass aller Voraussicht nach Martin Hinterstocker und Angel Nikolov auf der Tribüne sitzen werden.

Vor dem heutigen Gegner hat Thomson Respekt. "Die Ice Tigers haben auch Höhen und Tiefen durchgemacht. Trotzdem haben sie nun Konstanz reinbekommen." Vor allem Leistungsträger wie Martin Ancicka und Shane Peacock in der Verteidigung oder die Leeb-Brüder im Angriff drücken dem Spiel der Franken ihren Stempel auf. Dazu hütet mit Patrick Ehelechner einer des besten Goalies der Liga das Ice-Tigers-Tor. Ein Einsatz des ehemaligen Ingolstädters Jimmy Waite ist unwahrscheinlich, das hat zumindest Goodall in einem Telefonat mit seinem Ex-Kollegen herausgefunden. "Er wird nicht spielen, hat aber angekündigt, von der Bank aus Stimmung zu machen", berichtete der Kapitän.

Entscheidend könnte sein, wie der Waite-Nachfolger beim ERC heute seinen Job verrichtet. Sowohl gegen Augsburg als auch am Dienstag gegen Berlin erwischte Dimitri Pätzold nicht seinen besten Tag. "Jeder Spieler muss mit Druck umgehen können, ansonsten hat er den falschen Beruf gewählt", sagt Thomson.