Ingolstadt
"Er hat keinen Sinn mehr"

Förderverein Europäisches Donaumuseum wird aufgelöst weil Existenzgründerzentrum ins Dallwigk soll

08.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:59 Uhr

Ingolstadt (rl) Der Förderverein Europäisches Donaumuseum wird sich auflösen. "Er hat keinen Sinn mehr", sagte Georgine Müller vom Vorstand des Fördervereins gestern unserer Zeitung. Am Donnerstagabend hatten sich die Mitglieder bei der Jahresversammlung einstimmig dafür ausgesprochen, die entsprechenden Schritte für eine Auflösung einzuleiten.

Nachdem der geplante Standort für ein Europäisches Donaumuseum, das Kavalier Dallwigk, wegen der Nähe zur Technischen Hochschule nun als künftiges Domizil für ein digitales Existenzgründerzentrum vorgesehen sei, brauche es auch keinen Förderverein mehr. Der Verein sei über diese Pläne noch nicht mal informiert worden, wie Müller betonte. An einen Stadtratsbeschluss, einer Art Willenskundgebung für ein Donaumuseum im Dallwigk, fühle sich "der neue Stadtrat nicht gebunden". Ein Ausbau im ersten Stock, wie von OB Christian Lösel vorgeschlagen, sei keine Alternative. "Dann würde uns wieder vorgeworfen, wir hätten nur ein paar Vitrinen."

Im alten Pegelhäuschen, einem Ausstellungsraum des Europäischen Donaumuseums, werden heuer noch zwei Ausstellungen unter Regie des Fördervereins stattfinden. Auch ein Fest ist dort geplant. Künftig soll der Ausstellungsraum weiter vom Stadtmuseum betrieben werden. "Angelika Wegener-Hüssen (die Vorsitzende des Fördervereins Europäisches Donaumuseum, Anm. d. Red.) und ich werden uns aber weiter einbringen." Bleiben soll laut Georgine Müller das Donauschwimmen. "Allerdings nicht mehr unter dem Siegel des Europäischen Donaumuseums." 14 Jahre lang hat der Förderverein um ein Donaumuseum gekämpft. Zunächst war der Turm Triva als Standort anvisiert, der dann aber Bayerisches Polizeimuseum wurde. "Jetzt ist auch der Dallwigk weg." Müller findet diese Entwicklung "sehr traurig". Vermutlich werde bald eine andere Stadt an der Donau ein Europäisches Donaumuseum bauen.