Sandersdorf
"Er hat es für mich gemacht"

Die Liebeserklärung auf einer Wiese bei Sandersdorf ist von Landwirt Gerhard Scharlach für seine Frau Manuela

11.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:26 Uhr

Rund 30 auf 30 Meter misst das Herz, das neben dem Radweg bei Sandersdorf auf der Wiese prangt. - Foto: Janda

Sandersdorf (HK) Gleich neben dem Radweg bei Sandersdorf im Landkreis Eichstätt prangt mitten in der Wiese ein riesiges Herz. Vielen Menschen ist es aufgefallen - und jetzt ist klar: Bei dem Kunstwerk handelt es sich tatsächlich um eine riesige Liebesbotschaft. Von Gerhard Scharlach an seine Frau Manuela.

Es ist über 50-mal geteilt worden auf den verschiedenen Internetseiten des DONAUKURIER, weit über 200 Menschen haben in einem sozialen Netzwerk auf "Gefällt mir" gedrückt, und es hat viele Kommentare geerntet: Das Herz in der Wiese bei Sandersdorf hat auf jeden Fall zahlreiche Fans gefunden.

"Schön und voll romantisch", "nur die Liebe zählt", "'ne süße Aktion" und vieles mehr schreiben die Kommentatoren zu dem Foto, das unsere Zeitung ins Internet gestellt hat, auf der Suche nach dem Künstler oder der Geschichte zu dem Herz.

Es wurde viel gerätselt, wer es denn gewesen sein könnte und für wen es gedacht war. Zahlreiche Vermutungen wurden geäußert, wer denn da für wen dieses Herz gezaubert hat. Sogar ein Radiosender hat die Geschichte aufgegriffen. Doch nur Eine kann sagen: "Ich denke, er hat es für mich gemacht." Es ist Manuela Scharlach.

Die Wiese, auf der die Liebeserklärung die Spaziergänger und Radfahrer erfreut, die spontan stehen bleiben und ein Foto machen, gehört Manuela Scharlachs Mann Gerhard. Er ist es auch, der das riesige Herz verwirklicht hat - aus rotem inmitten von weißem Klee. "Es misst etwa 30 auf 30 Meter", verrät der Landwirt über die Dimensionen der Liebesbotschaft, die von der Straße aus nur zu erahnen sind. Auf jeden Fall ist es nichts, was er einfach so frei Hand hätte säen können. Im Internet habe er sich ein Herz ausgedruckt und die Maße hochgerechnet, erzählt er. Mit einem Maßband habe er die Form anschließend auf der Wiese ausgemessen und abgesteckt. "Wenn, dann soll es ja auch was gleichsehen", sagt er. Den Klee musste er bestellen, denn es ist Inkarnatklee, der ganz besonders rot blüht. Inzwischen haben sich die Blüten allerdings braun verfärbt. Das Herz fällt trotzdem auf.

"Die großen Flächen hat er mit der Sämaschine gemacht, die Ränder mit der Hand eingesät", erzählt seine Frau Manuela und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: "Er ist schon kreativ, wenn er Lust hat, dann macht er was - aber das war bislang das Größte." Es sei ein Spontaneinfall gewesen, erzählt Gerhard Scharlach: "Ich habe mir die Fläche angeschaut und gedacht: so ein schöner Hang." Schließlich könne man so etwas nur an einer Steigung realisieren, in einer ganz ebenen Wiese würde man das Herz ja nicht sehen. Ein Holzherz hat der Landwirt schon mit der Kettensäge aus einem Baumstamm herausgeschnitten und zu Ostern auch einen Hasen. Beides steht im Hof der Scharlachs in Sandersdorf. Doch ein Projekt dieser Dimension war dann doch neu.

Und vor allem, dass es solche Wellen schlägt. "Es kommt total gut an, allerdings haben viele das Herz vorher gar nicht bemerkt, aber seit es in der Zeitung war, sind sie aufmerksam", erzählt Manuela Scharlach. "Den meisten gefällt es", freut sich auch ihr Mann.

Bei der Wahl des Symbols war sich Gerhard Scharlach schnell sicher: "Ich hab' mir gedacht, ich mache was für meine Frau, vielleicht gefällt es ihr." Und das tut es, eine Liebeserklärung in dieser Dimension bekommt schließlich nicht jede.