Ingolstadt
Entwarnung in Sachen Norovirus

Im Klinikum herrscht seit gestern wieder Normalbetrieb Zahl der Erkrankungen momentan rückläufig

07.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Ingolstadt (DK) Die Norovirus-Welle am Ingolstädter Klinikum ebbt ab. Wie das Krankenhaus gestern mitteilte, sei die Zahl der Patienten mit Magen-Darm-Infektion deutlich rückläufig, sodass das Klinikum wieder seinen normalen Betrieb aufgenommen habe.

Der Aufnahmestopp für planbare Aufenthalte ist aufgehoben.

Das Klinikum wird somit von der Integrierten Leitstelle (ILS) auch für Transportfahrten wieder angesteuert, wie ILS-Leiter Roland Hess auf Anfrage bestätigte. Die Notaufnahme war für Anlieferungen durch den Rettungsdienst auch während des Höchststandes der Erkrankungswelle offen.

Zwar gibt es deutlich weniger Infektionsfälle als in den letzten Tagen, der Verdacht, dass es sich um Noroviren handelt, hat sich aber erhärtet. "Mit großer Wahrscheinlichkeit wurden die Infektionen durch das Norovirus verursacht, das derzeit überall in der Bevölkerung weit verbreitet ist. Die meisten der betroffenen Patienten weisen inzwischen keine Symptome mehr auf, bleiben aber aus Sicherheitsgründen noch für 48 Stunden isoliert", sagte Professor Thomas Pollmächer, der kommissarische Ärztliche Direktor des Schwerpunktkrankenhauses. Die Erkrankungszahlen seien deutlich zurückgegangen.

"Durch das umsichtige Handeln unserer Mitarbeiter ist die Situation nun wieder voll im Griff", betont Interimsgeschäftsführer Alexander Zugsbradl. Als Schwerpunktversorger sei das Klinikum solche Situationen ohnehin gewöhnt und verfüge über Spezialisten für Hygienemaßnahmen und viel Erfahrung im Umgang mit Infektionskrankheiten.

In den Wintermonaten sorgen Noroviren immer wieder für heftige, meist aber harmlose Magen-Darm-Infektionen. Die Symptomatik reiche von leichter Übelkeit bis hin zu Brechdurchfall, die Erkrankung dauert in der Regel maximal 72 Stunden. "In den letzten Jahren gibt es zunehmend häufig Infektionen durch ein neues Norovirus, gegen das die Bevölkerung noch keine Immunität aufweist", so Pollmächer. Neu sei insbesondere, dass viele Betroffene einige Tage nur über Unwohlsein berichten, bevor die eigentliche Symptomatik beginne. Dies sei bisher bei Norovirus so nicht beobachtet worden.

Auch, wenn die Zahl der Infektionen zurückgeht, rechnet das Klinikum in diesem Winter mit mehr Norovirus-Fällen. Das Klinikum hält für solche Fälle spezielle Zimmer vor. "Um die Zahl der Betroffenen in Grenzen zu halten, sollte überall in der Bevölkerung darauf geachtet werden, allgemeine Hygienemaßnahmen verstärkt einzuhalten", rät der Mediziner.