Energiesparen per App - Mobil die Heizung steuern

13.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:30 Uhr

Im Alltag vergisst man schnell, die Heizung zu regulieren oder ein Fenster wieder zu schließen. Wer unnötige Heimreisen vom Arbeitsplatz vermeiden will, kann sein Heim künftig auch von unterwegs überwachen.

Ich muss noch schnell nach Hause fahren und die Heizung runterdrehen. Ich glaube ich habe das Badfenster offen gelassen. Solche Fälle versucht Mobilcom Debitel mit dem Produkt Smarthome zu lösen. Dabei handelt es sich um eine Heizungs- und Fensterüberwachung per Mobiltelefon. Mit der App kann man von unterwegs aus die Heiztemperatur regeln und feststellen, ob ein Fenster offen steht oder nicht. Kunden, die sich für Smarthome entscheiden, können dem Unternehmen zufolge bis zu 30 Prozent der Heizkosten sparen.

Ausstattung und Preis

Zur Grundausstattung gehören eine Basisstation und zwei Heizkörper-Thermostate mit jeweils drei Adaptern für die gängigsten Heizkörpersysteme. Nach der Installation lassen sich die Thermostate über ein Smartphone oder per Computer einzeln regulieren. Diesen Schalter kann man beispielsweise direkt neben der Haustür installieren und beim Verlassen der Wohnung alle Heizkörper gleichzeitig runterfahren. Das lohnt sich vor allem in Häusern oder Maisonette-Wohnungen.

Zusätzlich können Kunden genaue Heizprofile für die einzelnen Heizkörper erstellen, also beispielsweise die Temperatur nachts senken und morgens das Bad heizen und das Wohnzimmer erst abends. Das lohnt sich natürlich nur für Mieter oder Eigentümer, die nicht ohnehin schon eine programmierbare Heizung haben.

Das Starterpaket kostet einen Euro und dann zwei Jahre lang 6,95 Euro im Monat. Der Anschlusspreis beträgt 19,95 Euro. Insgesamt fallen also 187,75 Euro an. Für jedes weitere Thermostat müssen ein Euro Anschaffungspreis und 24 Monate lang 95 Cent bezahlt werden, also insgesamt 23,80 Euro. Auf Wunsch können für denselben Preis auch Fensterkontakte dazugebucht werden. Diese sorgen dafür, dass die Heizung bei geöffnetem Fenster herunterfährt. Das kann beispielsweise interessant sein, wenn man nach dem Duschen vergisst, das Fenster wieder zu schließen und die Heizung verzweifelt gegen die hereinströmende Kälte anheizt. Das Produkt wird bislang in zehn Mobilcom-Debitel-Shops vertrieben, bundesweiter Start ist im Spätsommer 2012.

Martin Ittershagen vom Deutschen Umweltbundesamt hält programmierbare Heizkörperthermostate generell für eine gute Sache. Es ist sinnvoll die Raumtemperatur so zu regeln, damit keine Energie verschwendet wird. Programmierbare Heizkörperthermostate sind dafür eine gute Sache – mit ihnen lässt sich etwa nachts die Temperatur automatisch nach unten regeln. Besonders praktisch sind Systeme, die automatisch erkennen, ob ein Fenster geöffnet ist. Thermostate schaffen generell ein angenehmes Raumklima mit gleichmäßigen Temperaturen.

Ohne Vertrag

Wer sich nicht zwei Jahre an Mobilcom Debitel binden will, findet bei RWE ein umfangreicheres aber auch teureres Angebot. RWE bietet ebenfalls unter dem Namen Smarthome ein System zum Energie- und Heizkosten-Sparen an. Für 379 Euro bekommen Kunden zwei Heizkörperthermostate, eine Steuereinheit, einen zentralen Schalter und einen Zwischenstecker zum Stromsparen. RWE bietet auch Sicherheits- und Komfortlösungen wie Brandmelder oder Bewegungsmelder an.

Beispiel Stromsparen: RWE verkauft Zwischenstecker, die per Fernbedienung und über die Zentralsteuerung ein- und ausgeschaltet werden können. So können Lampen und andere elektrische Geräte zentralisiert gesteuert werden. Ein weiterer Vorteil: Stromfresser wie Standby-Lampen lassen sich so einfach ausschalten, ohne dass man erst den Stecker ziehen müsste. Alternativ lassen sich auch Bewegungsmelder anbringen, so dass das Licht immer dort angeht, wo sich wirklich jemand aufhält.

Einfache Thermostate

Wer keinen Wert darauf legt, Heizungen per Handy oder über den Rechner ein- oder ausschalten zu können, kann sich auch für ein einfacheres System entscheiden. Im Baumarkt gibt es verschiedene programmierbare Heizthermostatsysteme. Pro Thermostat müssen Kunden mit einem Anschaffungspreis zwischen 20 und 50 Euro rechnen. Die Stiftung Warentest hat unterschiedlichen Systeme im Jahr 2008 getestet.