Frankfurt
Endspiel für Veh

Eintracht-Trainer droht bei Niederlage gegen FCI die Entlassung

04.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:07 Uhr

Angezählt: Trainer Armin Veh steht bei Eintracht Frankfurt in der Kritik. - Foto: Wagner/Witters

Frankfurt (DK) Sechs Spiele warten die Eintracht-Fans schon auf einen Sieg ihrer Mannschaft, 336 Minuten auf einen eigenen Treffer. Die Situation der Frankfurter, die inzwischen auf den Relegationsplatz 16 abgerutscht sind, wird immer heikler.

Zahlreiche Beobachter erwarten deshalb, dass das Heimspiel gegen den Aufsteiger FC Ingolstadt über die Zukunft von Trainer Armin Veh entscheiden könnte. Teile der Anhängerschaft schienen sich bereits nach dem 0:2 am Mittwoch bei Hertha BSC entscheiden zu haben. Die "Armin raus"- oder "Armin geh"-Rufe waren in Berlin jedenfalls deutlich wahrnehmbar.

Sportvorstand Heribert Bruchhagen, dem ausgerechnet zum Abschied nach fast 13 Jahren bei der Eintracht am Saisonende der Abstieg droht, setzt zumindest nach außen hin auf Durchhalteparolen. "Wir dürfen nicht den Kopf in den Sand stecken. Wir dürfen nicht weinen, sondern müssen mit Vehemenz die Partie gegen Ingolstadt angehen", sagt der 67-Jährige. Im Hintergrund soll sich Bruchhagen freilich schon einen Plan B zurechtgelegt haben. Kosta Runjaic (zuvor Kaiserslautern), Jos Luhukay (Hertha BSC) und Markus Gisdol (Hoffenheim), aber auch der bisherige Co-Trainer Alexander Schur gelten als mögliche Nachfolger Vehs, der im Falle einer erneuten Niederlage wohl gehen muss.

Die Nachfolgeregelung im Fall von Bruchhagen stockt derweil. So bestätigte Ex-Bayern-Geschäftsführer Christian Nerlinger Ende der Woche zwar Kontakte zur Eintracht, sagte aber gleich ab. Nun gilt Horst Heldt, der in Schalke nach der Saison von Christian Heidel abgelöst wird, als möglicher Kandidat.

Zunächst aber zählt die Partie gegen Ingolstadt. Angesichts des Hoffenheimer Aufschwungs ist schließlich selbst der Relegationsplatz in Gefahr. Entsprechend hatte Spieler Marco Russ nach dem 0:2 in Berlin davon gesprochen, dass "die Angst umgeht".

Die Formschwäche diverser Leistungsträger ist in der Tat alarmierend. Szabolcs Huszti, Marc Stendera, Stefan Aigner, Bastian Oczipka oder Haris Seferovic - sie alle bleiben derzeit hinter ihren Möglichkeiten. Zu allem Überfluss fällt am Samstag mit Alexander Meier auch noch der wichtigste Angreifer aus. Der 33-Jährige, in der laufenden Saison schon zwölfmal erfolgreich, laboriert an einer Knieverletzung. Aigner ist aufgrund der fünften Gelben Karte gesperrt.

Trainer Veh gibt sich trotz der Anspannung routiniert: "Natürlich ist es ein wichtiges Spiel. Entscheidend wird sein, dass wir uns mehr Torchancen herausspielen. Das müssen wir besser machen als zuletzt", forderte der 55-Jährige, der die kritische Berichterstattung nicht mal verurteilte: "Das ist völlig legitim in dieser Situation."