Ingolstadt
Eltern erreichen Halteverbot

Reaktion auf Beinaheunfall vor Zucheringer Schule – Appell an alle Autofahrer

30.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:51 Uhr
Erfreute Gesichter auf dem Zucheringer Seeweg: Stephan Brummet, Vorsitzender des Elternbeirats der Grundschule, mit seinen Söhnen Leopold (vorne) und Ferdinand vor dem Halteverbotsschild, das am Mittwoch an einer Gefahrenstelle angebracht wurde. −Foto: Silvester

Zuchering (DK) Seit vor der Zucheringer Grundschule ein Zaun verläuft, geht es auf dem ohnehin schmalen Seeweg morgens und mittags noch enger zu. Nach dem Beinaheunfall einer Schülerin wurde der Elternbeirat aktiv: mit Erfolg. Auf der Südseite des Seewegs herrscht jetzt entlang der Schule Halteverbot.

Es ist nichts passiert. Aber es war knapp, berichten Augenzeugen und das betroffene Kind. Es war am 22. Mai, als sich der Außenspiegel eines Linienbusses der INVG und der Kopf eines Mädchens auf dem Seeweg vor der Zucheringer Schule gefährlich nahe kamen. Es geschah kurz vor Unterrichtsbeginn. Zu diesem Zeitpunkt ging es entsprechend rege zu, wie vor anderen Schulen auch. Der Gelenkbus bog von der Straße Am Sportcenter kommend links auf den Seeweg ein – und musste in langsamer Fahrt auf den Gehweg ausweichen, weil auf der Südseite der schmalen Straße, wie üblich, alles zugeparkt war. Von Eltern, die ihre Kinder zur Schule brachten. Bei diesem Manöver kam es den Berichten zufolge beinahe zu einer Kollision des Außenspiegels und des Kopfes der Grundschülerin, weil sie nicht mehr auf die Wiese vor dem Schulhaus ausweichen konnte. Denn dort verläuft seit diesem Schuljahr ein Metallzaun.

Wie gesagt: Es ist zum Glück nichts passiert. Der Busfahrer war aufmerksam, und das Kind zog seinen Kopf gerade noch zurück. Aber der Schrecken war groß. Auch bei den Eltern des Beinahe-Unfallopfers. Die Mutter wurde sofort aktiv und wandte sich an den Vorsitzenden des Elternbeirats der Schule, Stephan Brummet. Der nahm diesen Fall sehr ernst. Er sprach gleich mit der Rektorin, Judith Schmid, der Verkehrspolizei, dem Amt für Verkehrsmanagement und etwas später mit dem Bezirksausschuss Süd. „Seit der Zaun vor der Schule steht, können die Schüler nicht mehr auf die Grünfläche ausweichen, wenn ein Bus auf dem Gehweg näher kommt“, erzählte Brummet an Ort und Stelle dem DK. Das sei leider oft der Fall, weil die Gelenkbusse sonst keinen Platz hätten, denn in der Einmündung zum Seeweg parken zu Stoßzeiten ständig Autos (auf der Nordseite besteht ein Halteverbot). „Die Schulleitung argumentiert, dass der Zaun um das Gelände auch viele Vorteile hat“, sagt der Elternbeiratsvorsitzende. „Das ist natürlich völlig richtig! Man hätte den Zaun höchstens etwas weiter innen bauen können. Aber jetzt steht er nun mal.“ Und deshalb haben sich die Mitglieder des Elternbeirats eine andere Lösung überlegt: ein absolutes Halteverbot auf der Südseite des Seewegs morgens und mittags. „Denn dann herrscht dort Chaos, und das ist sehr gefährlich“, sagt Stephan Brummet.

Zur Freude der Eltern traten die Behörden bald Aktion. Eine Mitarbeiterin des Amts für Verkehrsmanagement kam nach Zuchering und prüfte die Situation vor der Schule, ebenso Beamte der Verkehrspolizei. Auch der Bezirksausschuss Süd setzte das Thema auf die Agenda. Und siehe da: Am Mittwoch wurde an der Kreuzung Am Sportcenter / Seeweg (wo die Busse um die Ecke kommen) das erste Schild festgeschraubt: absolutes Halteverbot von 7 bis 18 Uhr entlang dem Eingangsbereich der Schule. „Das freut uns wirklich sehr“, sagte Brummet. Er wünscht sich aber noch ein weiteres Halteverbotsschild etwas weiter vorne, damit die Autofahrer, die von Westen auf die Schule zusteuern, gleich sehen, dass sie auf der Südseite des Seewegs nicht mehr parken dürfen. „Das wäre wichtig!“

Brummet, dessen Sohn Leopold die Klasse 3 c der Zucheringer Grundschule besucht (sein Bruder Ferdinand geht schon in die Fünfte), appelliert im Namen der Eltern an alle Autofahrer, das neue Halteverbot bitte zu beachten, weil sonst weiter Gefahr drohe. „Denn jeden Tag kann etwas passieren!“