Neuburg
Elisa bietet trauernden Eltern Hilfe an

Start der Gruppe ist im Februar - Auftakt mit dem Film "Den Himmel gibt's echt"

08.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr
Organisieren eine Trauergruppe: Simone Haftel (l.) und Nadine Kotzur von Elisa. −Foto: Privat

Neuburg (DK) "Im Grunde will man ja gar nicht vergessen.

Man will nur, dass das Erinnern nicht so weh tut." So oder ähnlich geht es wohl vielen Trauernden, die einen lieben Menschen verloren haben. Elisa, der Neuburger Verein für Familiennachsorge, bietet ab Februar Trauernden Hilfe an.

 

Besonders schlimm ist es, wenn das eigene Kind stirbt. Neben Schmerz, Wut und Verzweiflung quälen einen manchmal auch Schuldgefühle: "Hätte ich doch . . . Wäre ich doch nur . . . Wenn ich bloß . . ."

Um dieser Gefühlsspirale zu entkommen, bedarf es Kraft und Energie, welche ja gerade in dieser schwierigen Situation oftmals fehlen. Es gibt leider kein Patentrezept und es gibt nicht den "einen richtigen Weg", um aus der Trauer herauszufinden oder, besser gesagt, mit ihr weiterleben zu können. Was wirklich hilft, ist so individuell wie die Geschichte oder Erlebnisse jedes Einzelnen. Jedoch wird oftmals von Betroffenen der Austausch mit anderen Eltern als ein kleines Handreichen auf dem Weg der Besserung genannt. "Man fühlt sich nicht mehr so allein und wird verstanden" sagt eine Mutter, die ihren knapp zwei Jahre alten Sohn durch eine Stoffwechselerkrankung verloren hat.

Aber der Schritt, sich für die Teilnahme an einer Trauergruppe zu entscheiden, ist oft nicht leicht. Die Angst, über das Geschehene zu sprechen, die Ungewissheit darüber, das Leid der anderen ertragen zu können, und die Offenlegung seiner Gefühlswelt hindert Betroffene daran. Eltern dürfen und sollen für sich entscheiden, welchen Weg sie gehen möchten, was ihnen hilft und was nicht. Dennoch kann das Angebot einer Gruppe für trauernde Eltern für viele eine Unterstützung sein.

Elisa, der Verein für Familiennachsorge, möchte Betroffenen diese Möglichkeit geben. In acht themenzentrierten Gruppenstunden können Mütter und Väter über ihre Erlebnisse sprechen oder einfach nur zuhören, sich austauschen und gegenseitig unterstützen. Die Gruppe startet im Februar. Anmeldeschluss ist der 29. Januar.

Als Auftaktveranstaltung organisiert Elisa einen Kinofilmabend am 24. Januar um 18.30 Uhr im Kinopalast Neuburg. Nach einer kurzen Begrüßung wird der Film "Den Himmel gibt's echt" gezeigt, der auf einer wahren Geschichte nach dem gleichnamigen New-York-Times Bestseller basiert. Es geht um den vierjährigen Colton, der behauptet, er sei bei einer Nahtoderfahrung im Himmel gewesen. Wie selbstverständlich schildert er Ereignisse, die vor seiner Geburt geschahen und von denen er unmöglich wissen kann. Vor und nach dem Film besteht die Möglichkeit eines Austausches. Alle betroffenen Eltern, Familien, Freunde und Bekannte sind dazu eingeladen.

Informationen und Anmeldung: Elisa Familiennachsorge gGmbHm, Bahnhofstraße 103b, 86633 Neuburg, Simone Haftel: Telefon (01 76 ) 70 76 91 53, simone.haftel@elisa-familiennachsorge.de; Nadine Kotzur: Telefon (0 1 60) 6 81 72 23, nadine.kotzur@elisa-familiennachsorge.de