Langenbruck
Falscher Adeliger und echte Gefühle

"Da Weltverdruss": Langenbrucker Theaterbühne feierte Premiere

08.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr

−Foto: Vogl, Verena, Reichertshofen - L

Langenbruck (DK) Eine rundum gelungene Premiere feierte die Langenbrucker Theaterbühne mit der bayerischen Komödie "Da Weltverdruss" von Peter Landstorfer. Das Stück in sieben Bildern kam beim Publikum bestens an und sorgte für einen vergnüglichen Abend.

In der fast gefüllten Pfarrer-Höfler-Halle versetzte das liebevolle und detailreiche Bühnenbild das Publikum ins vergangene Jahrhundert: "Vorhang auf" hieß es am vergangenen Freitag für das heitere Stück, das auf dem Dorfmarktplatz, im blauen Salon und im Speisesalon der Fabrikantenfamilie Hammerstengel spielt.

Drei arme Vagabunden - Bürstl (Robert Kaiser), Tratzer (Fabian Grabich) und der Musikant "Weltverdruss" (Christian Mayr) - träumen auf dem Marktplatz vom besseren Leben in der "Hautevolee". "Weltverdruss" hat sich in Apolonia (Sarah Kern), Tochter der reichen Fabrikantenfamilie Hammerstengel verliebt. Er soll in Kürze seiner Schwiegerfamilie in spe vorgestellt werden.

Da ihre Eltern niemals einen Vagabunden als Schwiegersohn akzeptieren würden, stellt Apolonia ihren Freund als "Freiherr von Weltverdruss" und seinen Kumpel Tratzer als "Vermögensverwalter Valentino Tratzer" vor. Mit Erfolg: Mutter Rosemarie Hammerstengel (Christiane Schönauer) ist ob der künftigen Adelshochzeit entzückt.

Das Abendessen im Salon mit Vater Justus (Andreas Wehner), Ministerialrat Otto-Maria Schnettau (Vinzenz Kamm), seiner Gattin Ottilie (Verena Quaschner) und dem früheren Wunschschwiegersohn Xaver Rehbein (Thomas Ippi) gerät dann unfreiwillig zur Farce. Da in Adelskreisen scheinbar die Rhabarbercremesuppe laut geschlürft und das "Boeuff à la mode" ganz auf Gabeln aufgespießt wird, passen sich die übrigen Gäste an. Doch als der Vagabund Bürstl wenig später als Trauzeuge auftaucht, fällt die erstunkene Geschichte in sich zusammen. . .

Unter der bewährten Regie von Hermann Thalmeier hauchen die 14 Darsteller dem Stück jede Menge Leben und gute Laune ein. Heimlicher Star der Aufführung: das despektierliche Dienstmädchen Babett (Anna Eiglmeier), das ihren Herrschaften auch mal frech nachmault oder mit "Weltverdruss" den obligatorischen Handkuss übt. Christian Mayr überzeugt in der Titelrolle als armer, verliebter Musikant. Und auch Christiane Schönauer, die diesmal in der "Schurkenrolle", begeistert durch ihre starke Bühnenpräsenz.

Die zahlreichen Gäste - darunter auch Landrat Martin Wolf, sein Stellvertreter Anton Westner, Staatssekretärin a. D. Erika Görlitz (alle CSU) und Bürgermeister Michael Franken (JWU) - hatten bei dem Stück jede Menge Spaß. Dreimal ging nach der Vorstellung der Vorhang wieder auf, als das Publikum die Darsteller mit reichem Applaus belohnte.

Weitere Aufführungen finden am 12., 13., 14., 19., 20., 21., 26., 27. und 28. Januar sowie am 2. und 3. Februar statt. Die Aufführungen beginnen freitags und samstags um 19 Uhr, sonntags um 18 Uhr. Saaleinlass ist eine Stunde vor Beginn.

Karten (zehn Euro) gibt es bei Schreibwaren Uhlmann, Kellerstraße 2, 85084 Reichertshofen. Online können Karten unter vorverkauf@langenbrucker-theaterbuehne.de oder telefonisch unter (0152) 27 27 28 37 bestellt werden.