Pörnbach
Elfies Taufe

Speziell für Storchenfans: Mit Sendern ausgestattete Jungvögel aus Pörnbach bekommen ihre Namen

28.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:59 Uhr

Foto: Magdalena Zurek

Pörnbach (PK) Was für jeden Rennfahrer beim Feiern ein Genuss ist, ist Störchen gleichgültig: die Taufe mit prickelndem Sekt.

Meister Adebar aus Pörnbach jedenfalls zog es am Montag vor, den vom Landesbund für Vogelschutz geplanten Festakt zur Namensgebung seiner Tochter zu ignorieren. Statt im mittlerweile doch recht engen Horst zuzuschauen, wie Zweibeiner die Gläser erheben um „Elfie, der Mühlenstörchin“ zuzuprosten, genoss der Papa mit seiner Familie lieber ein Festmahl auf der Wiese beim Klärwerk. Würmer, Frösche und was sonst so geboten war. Die menschliche Festgemeinde, bestehend aus Professor Hans Leppelsack und Theresa Leppelsack von der LBV-Kreisgruppe sowie Katrin Nischwitz, Vertriebsmanagerin der Scheller-Mühle aus Pfaffenhofen, hatten das Nachsehen. Sie konnten den Täufling nur durchs Spektiv, also ein leistungsstarkes Fernrohr, beobachten – und stießen aus der Ferne auf die junge Dame an.

Doch warum überhaupt eine solche Aktion? Die beiden Jungstörche aus dem Pörnbacher Horst tragen seit Mitte Juni Sender und übermitteln Daten bezüglich ihrer Flugroute an das Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell. Als fliegende Wissenschaftler sollten sie nach dem Willen ihrer Fans richtige Namen bekommen. Während eines der gefiederten Geschwister bereits von den Schülern des Schyren-Gymnasiums im Rahmen ihres Storchenprojektes „Happy Hippi“ getauft wurde, stand für das zweite noch ein Name aus. „Wir wollten erst abwarten, welches Geschlecht unser Storch hat“, erklärt Nischwitz. Seit zwei Tagen ist es – nach der genetischen Untersuchung von Federmaterial – sicher: es handelt sich um weibliche Tiere. „Daher fiel bei unserer Abstimmung die Wahl auf Elfie“, so die Patin. Die Firma Scheller, die wie die Firma Hipp das Forschungsprojekt mit einer Summe von 2200 Euro unterstützt, hatte Vorschläge gesammelt und nun ausgewertet. In etwa zwei Wochen werden Happy Hippi und ihre Schwester Elfie sich auf den Weg nach Spanien und von dort aus weiter nach Afrika machen. Welche genaue Route sie dabei nehmen und wo sie sich jeweils aktuell aufhalten, kann jeder Vogelliebhaber mit seinem Smartphone beobachten – per Animal-Tracker, der es zudem erlaubt, eigene Beobachtungen und Bilder an die Ornithologen in Radolfzell zu melden.