Eishockey-WM: Die Anreise

03.05.2013 | Stand 03.12.2020, 0:11 Uhr

−Foto: Sabine Olfen

Helsinki (dk) Die Eishockey-Weltmeisterschaft findet vom 3. bis 19. Mai in Helsinki und Stockholm statt. donaukurier.de-Mitarbeiterin Sabine Olfen stürzt sich ins Getümmel.

1.5., 10.53 Uhr, Ingolstadt, leicht bewölkt, vereinzelt Sonne, Windgeschwindigkeit 8 Knoten, 10 Grad: Die Reise zur Eishockey-Weltmeisterschaft nach Helsinki und Schweden geht los. Vorbei an Maibäumen, die, von Burschenvereinsmitgliedern umringt, auf ihre Aufstellung warten. Vorbei an Feiertags-Radl-Ausflugs-Grüppchen und vorbei an fleißigen Spargelerntehelfern.
 
14:22 Uhr: Auf der A7 regnet es. Was auch sonst. Ich habe es noch nie geschafft, im Trockenen auf der A7 unterwegs zu sein.
 
19:43 Uhr: Ankunft am Skandianvienkai im Hafen Travemünde, Windgeschwindigkeit 14 Knoten, 9 Grade, Sonnenschein.
 
20:32 Uhr: Abfertigung.
 
23:22 Uhr: Einschiffung.
 
2.5., 3 Uhr: Abfahrt. Da muss ich mich auf die Angaben der Fährgesellschaft verlassen. Das Ganze habe ich nämlich verschlafen.
 
12:17 Uhr: Der Kapitän meldet sich mit seiner Begrüßungsrede. Er gibt darin nach gut neun Stunden Fahrt Sicherheitshinweise. Gut, dass bisher noch nichts passiert ist. Und er fügt noch hinzu, dass es zurzeit Probleme mit dem Fernsehsignal gäbe und man nichts machen könne.  Bei einer Reisegeschwindigkeit von 25 Knoten bei einer Windgeschwindigkeit von 8 Knoten auf spiegelglattem Meer, strahlend blauem Himmel, Sonnenschein und um einen herum nichts als Wasser und Weite, brauche ich wirklich kein Fernsehen.
 
13:25 Uhr: Ich werde mit einem Klischee konfrontiert. Scheinbar kann der Finne nicht ohne Sauna. Zumindest, wenn man das nach der Anzahl der Menschen beurteilt, die nur mit Handtuch bekleidet auf dem Sonnendeck umherschwirren. Aber bei meiner Patonki (belegte Semmel) für 4,90 Euro und meinem Kahvileipä/Munkki (Krapfen mit Puderzucker) für 2,20 Euro schockt mich gerade nicht mehr viel.
 
3.5., 8:32 Uhr, Wetter (Ortszeit, Finnland ist eine Stunde voraus): Nach insgesamt 45 Stunden auf Reisen das erste Mal finnischen Boden unter den Reifen. Das Auto samt Insassen mit dem kleinen Kölner-Haie-Trikot am Fenster hat auch die WM als Ziel.
 
9 Uhr: Ankunft an der Hartwall Areena – der Eishalle, in der die deutsche Mannschaft ihre Spiele austrägt.
10:46 Uhr: Akkreditierung und weitere Infos abgeholt. Internet geht auch. Aber bei 150 Euro Gebühr möchte ich das schon erwarten können.
 
11:12 Uhr: Kurz beim Training der Deutschen zugeschaut.
 
13:20 Uhr: Die Eröffnungszeremonie wird geprobt.
 
14:08 Uhr: Den Lieblingssender „Suomi Pop“ im Autoradio eingestellt.
 
16:10 Uhr: Check-in im Appartement, das jetzt die nächsten zwei Wochen mein Zuhause sein wird. Aber es gibt keine Rezeption oder Türschlüssel. Alles ist hier voll elektronisch. Per E-Mail kommt der Zugangscode.
20:15 Uhr: Anfangsbully Deutschland gegen Finnland.
 
22:27 Uhr: Mit einem mit einer 3:4-Niederlage in der Verlängerung beginnen für mich meine persönlichen „17 Tage im Mai“ (in Anlehnung an den Dokumentarfilm über die WM 2010 im eigenen Land). Ich berichte nun jeden Tag über das sportliche Geschehen und kleine Anekdoten abseits des Eises.
Nähdään pian – bis bald.