Einwände gegen Gesundheitsreform

01.01.2009 | Stand 03.12.2020, 5:18 Uhr

Pfaffenhofen (PK) "Die Gesundheit ist unser höchstes Gut": Unter diesem Motto stand das erste Treffen der Vertreter verschiedener Gesundheitsberufe, zu dem CSU-Kreisvorsitzende Erika Görlitz eingeladen hatte. Die zu erwartenden Auswirkungen des Gesundheitsfonds waren eines der zentralen Themen des Abends.

Ärztin Eva Kell-Grunwald schilderte aus ihrer Erfahrung, wie sich die Budgetierung der Hausbesuche auf die Palliativbetreuung auswirken würde. Patienten, die sie auf dem letzten Stück ihres Lebens betreut und ihre Angehörigen wären die Leidtragenden, wenn der begleitende Besuch nicht mehr möglich wäre. Auch für die großen Praxen, die in strukturschwachen Bereichen die Patientenversorgung abdecken, müssten Lösungen gefunden werden, so Kell-Grunwald.

Hausarzt als "Lotse"

Der "Lotse" durch das Gesundheitssystem soll der Hausarzt sein, das ist gesetzlich festgelegt. Doch nun scheinen sich einige Krankenkassen zu weigern, entsprechende Hausarztverträge abzuschließen. Hier müsse die Bundesministerin Ulla Schmidt darauf bestehen, dass diese Verträge abgeschlossen werden, das forderten die Teilnehmer der Veranstaltung.

Die angekündigten Qualifikationszuschläge waren ein weiteres Thema. Dazu wurde festgestellt, dass sich die angebotenen Beträge sicher nicht ausschöpfen lassen. Hier sollten die vorgesehen Gelder anderswo ausgereicht werden, meinte die Ärztin. Auch der wachsende Druck auf das Pflegepersonal in den Krankenhäusern wurde angesprochen. Wenn weiter die Lohnsteigerungen durch Personaleinsparungen kompensiert werden sollen, werde dies zu Lasten der Qualität gehen, befürchteten die Teilnehmer.

In einem Brief an Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und den Bayerischen Gesundheitsminister Markus Söder sowie den Bundestagsabgeordneten der CSU, Franz Obermeier, sollen nun die Bedenken vorgebracht und deren Beachtung bei der Umsetzung der Reform gefordert werden.