Dinner for one zum Vier-Gänge-Menü

01.01.2009 | Stand 03.12.2020, 5:18 Uhr

Auftritt der Showformation Dance4You: Mit einem Zusammenschnitt lateinamerikanischer Tänze begeisterten vier Paare der Showgruppe.

Neuburg (ahl) Mit dem Walzer "Tanzen möcht ich" aus der Csárdásfürstin von Emmerich Kálmán eröffnete die Band Malibu den Tanzreigen der Silvestergala der Tanzschule TaktGefühl im Kolpinghaus in Neuburg.

Ein Lied, das zugleich das Motto für den Abend vorgab. Den 140 Gästen bot der Saal reichlich Fläche, um all das zu üben, was an Figuren und Schrittfolgen, Damensoli und Drehungen aus mehr oder weniger fernen Tanzstundenzeiten noch abzurufen ist.

Mit Malibu hatte Organisator Bernhard Gems den richtigen Partner gefunden, der mit abwechslungsreichem Repertoire taktgenaue Tanzmusik bot, die zudem jeweils angesagt wurde. Dass bei manchem Tanz, vorwiegend den flotteren Lateinamerikanischen bereits die Ansage ausreichte, um den verbleibenden Tanzpaaren noch mehr Tanzfläche zu bieten, glich sich spätestens bei allseits beliebten Tänzen wie Walzer und Fox wieder aus. Aber auch dann blieb inmitten des anheimelnden Ovals, das die Tische um den Tanzboden herum bildeten, genügend Raum für ambitionierte Tänzer, die voll auf ihre Kosten kamen.


 
Hier war Silvester in stilvollem Ambiente angesagt, mit Begrüßungsdrink und kleinem Gruß der Küche zu Beginn, einem Vier-Gänge-Menü, das von dezenter Dinnermusik im Hintergrund festlich untermalt wurde und schließlich zwei Showeinlagen. Die Küche punktete bei Peter Wiedemann mit der Lachscremesuppe, die "in einer Blumenvase serviert wurde und daher länger heiß blieb", wie er lächelnd die eigenwillige Geschirrform kommentierte, die kreative Essmethoden verlangte.

Dass sich eigenfüßiges Tanzvergnügen und Zuschauen ausgewogen abwechselten, kam den meisten Ballbesuchern entgegen. Denn wer auf den Ball einer Tanzschule geht, für den steht das eigene Tanzvergnügen an erster Stelle, weiß Gems aus Erfahrung. Dennoch war der Auftritt der Showformation Dance4You unbestrittener Höhepunkt am frühen Abend zwischen Hauptgang und Dessert. Während die Meinungen übers Essen durchaus geteilt waren, fand die Darbietung der vier Showtanzpaare rundum großen Anklang.

Ein Potpourri, ein Silvesterspezial, hatte Gems angekündigt, "zusammengeschnitten aus früheren Formationen lateinamerikanischer Tänze". Wie bei Profis im Filmschnitt fügten sich auch hier die einzelnen Teile unauffällig zu einem gefälligen Ganzen zusammen, punkteten die Tänzer mit Ausstrahlung, Pep und etlichen Showeffekten, die klarmachten, dass hier tatsächlich Highlights aus mehreren Programmen gezeigt wurden. Zu Hits von Robbie Williams, Tom Jones, Shakira oder No Angels entfachten die Tänzer ein furioses Feuerwerk, von dem sich, wie Moderator Gems anmerkte, vielleicht manches abschauen ließ – wohl aber nur für sportlich ambitionierte Tanzpaare. "I’m too sexy" ließen die vier Herren, cool hinter dunklen Sonnenbrillen versteckt, wissen. Während sie damit das Publikum bezirzten, zogen sich die Tänzerinnen um und sorgten so noch für einen optischen Zusatzpunkt.

Hinter dem Vorhang auf der Bühne harrte indes der Tiger auf seinen Auftritt. Oder besser gesagt, darauf, Noppo Heine alias Butler James ein Bein zu stellen. Das Volkstheater Neuburg erfreute mit dem unverwüstlichen Silvestereinakter "Dinner for One", der heuer parallel in Neuburg und auf Mallorca die Silvestergäste erheiterte, weshalb Annelies Zellner und Norbert Heine als Zusatzbesetzung zu Hermann Vief und Luise Ilchmann im Kolpinghaus für den nächsten Höhepunkt verantwortlich waren.

Für Mitternacht brauchte es naturgemäß keinen weiteren Programmpunkt als ein Gläschen Sekt, das rechtzeitig an die Tische gebracht wurde und anschließend bestand noch weitere Stunden lang die Chance, das neue Jahr aktiv mit schwingendem Tanzbein zu begrüßen, was die Ballbesucher auch eifrig nutzten.