Hilpoltstein
Einstimmig mit eindeutigem Ziel

Freie Wähler Hilpoltstein nominieren ihre Stadtratsliste und wollen stärkste Fraktion werden

28.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:40 Uhr

Hilpoltstein (HK) Einig und selbstbewusst haben sich die Freien Wähler Hilpoltstein bei ihrer Nominierungsversammlung präsentiert.

Vom Kreisvorsitzenden Hermann Kratzer geradlinig dirigiert, stand nach nicht einmal 90 Minuten die ohne jede Gegenstimme beschlossene Stadtratsliste - samt aller Reden und Grußworte.

Sie haben sich dieses Mal zwei klare Ziele gesetzt: "Wir wollen die stärkste Fraktion werden und mit Steffi Schmauser in die Stichwahl", sagte Ortsvorsitzender Harald Knauer. Dabei rechnet man sich gute Chancen aus in diesem "Wettstreit um die besseren Ideen", wie Knauer den Wahlkampf nennt. Und die Ideen sind aus seiner Sicht bitter nötig, könnte doch "in der Kommunalpolitik vieles anders laufen". Die gute Konjunktur sei bald vorbei, "dann muss man seine Hausaufgaben gemacht haben, um den Bürgern noch etwas bieten zu können". Beispielsweise ein Hallenbad, "das muss man sich leisten können". Bei Nachhaltigkeit zähle nicht nur der Umweltgedanke, sondern auch die ökonomische Nachhaltigkeit.

Antreten werden die Freien Wähler mit einer nach Stefanie Schmausers Worten "bunten Liste mit geballtem Knowhow". Von den 24 Kandidaten sind neben der Bürgermeisterkandidatin noch 4 Frauen, 9 Kandidaten kommen aus den Ortsteilen und 7 sitzen bereits im Stadtrat und wollen dort auch wieder hinein. Sprich, von der aktuellen Stadtratsfraktion stellen sich alle zur Wiederwahl. Das Durchschnittsalter der FW-Kandidaten beträgt im Übrigen exakt 50 Jahre. Senior ist Ludwig Hess, die Jüngste ist Selina Hafner.

Für Hermann Kratzer ist der Hilpoltsteiner Ortsverband "ein stabiler", auf den man sich verlassen könne, "wenn Not am Mann ist". Dass ein eigener Bürgermeisterkandidat gestellt wird, sei immer gut. Wobei er Schmauser "Ausdauer und Spaß" wünsche. Den Spaß brauche man, nur so könne man etwas erreichen. Zudem erinnerte er, dass auch die Kreisräte am 15. März gewählt werden. "Da wollen wir nicht nur dabei sein, sondern mitgestalten. " Zudem solle man nie vergessen, dass es in der Kommunalpolitik um die Sache und nicht um die Parteien gehe.

Bei dieser Kommunalwahl treten die örtlichen Freien Wähler im Übrigen gemeinsam mit dem Landesvereinigung der Freien Wähler an. Das hat den Hintergrund, dass die Partei mit diesem Schachzug einen einheitlichen Listenplatz 3 statt vieler unterschiedlicher Reihungen in den Gemeinden des Landkreises erhält.

Wobei der Verweis auf die Landespolitik sowohl Kratzer als auch Knauer sehr wichtig ist. Denn: "Die großen Würfe der Freien Wähler werden gar nicht richtig gewürdigt", findet Kratzer. Knauer stellt dazu die Abschaffung der Studiengebühren, der Straßenausbaubeiträge und des G9 heraus.

Sowohl dem Landkreis als auch der Stadt Hilpoltstein geht es gut, das konstatieren letztlich auch die Freien Wähler, versehen mit der Warnung, dass Stillstand Rückschritt sei. "Es gibt schon noch einiges zu tun", sagte Stefanie Schmauser. Zudem sei ihr die Rathauspolitik zu wenig transparent und sie vermisse die Bürgernähe. Man müsse den Bürger mitnehmen und ihn miteinbeziehen. "Ich will keine Barriere zwischen mir und dem Bürger, sondern ihn einladen, das öffentliche Leben mitzugestalten. "

Rainer Messingschlager