Ingolstadt (hri) Nein, einer von der zimperlichen Sorte ist er nie gewesen. Johannes Langer, Leiter des Altstadttheaters, hatte nebenher noch eine andere Bühne gefunden: als Starkbierredner in der Bierrutschn von Herrnbräu.
Und dort hatte er verbal mitunter so heftig ausgeschenkt, dass beim Derbleckn zur Starkbierzeit bekanntlich so manche Narbe zurückgeblieben ist – bei den Sozialdemokraten etwa, die der Veranstaltung einmal gar fernblieben, aus Protest. Das ist mittlerweile Geschichte, denn um im hauptamtlichen Beruf „nicht in Konflikte zu kommen“, wie Langer erklärte, war er heuer zum letzten Mal in diese Rolle geschlüpft.
Doch wer wird sein Nachfolger? Diese Frage will Brauereichef Gerhard Bonschab bald geklärt wissen und lädt deshalb – Superstar und Co lassen grüßen – am 25. Oktober zum Casting ins Altstadttheater ein. „Mitmachen kann jeder“, heißt die Devise, nur witzig, frech und hintersinnig sollen die Beiträge sein – jedoch ohne zu verletzen. „Aber auch nicht zu seicht und zu brav.“ Regionale politische Relevanz der Beiträge sei ausdrücklich erwünscht, hieß es gestern bei der Vorstellung der Pläne. Drei bis fünf Minuten hat jeder Kandidat Zeit, sich zu präsentieren und als möglicher Starkbierredner im kommenden März zu qualifizieren. Dem Sieger winkt unter anderem eine Gage von 999 Euro.
Zur Jury gehören neben Bonschab und Langer auch die Vorsitzenden der vier Stadtratsfraktionen. Pikanterweise entscheiden sie also selber darüber, von wem sie sich im nächsten Frühjahr die Leviten lesen lassen wollen. Wer mitmachen möchte, kann sich bis 20. Oktober bei Herrnbräu in der Manchinger Straße 95 melden.
Neben dem Derbleckn in der Herrnbräu-Bierrutschn an der Kanalstraße findet jedes Jahr eine zweite Veranstaltung statt, die von Nordbräu in Oberhaunstadt ausgerichtet wird. Dort setzt man im kommenden Jahr wie bisher auf Manfred Schuhmann als Bruder Barnabas und Hermann Regensburger als Gstanzlsänger.
