Ingolstadt (DK) Designerkleidung, Pullis, Schuhe, Taschen – alles weg! Das „Zenit“ in der Mauthstraße wurde in der Nacht zum Dienstag komplett ausgeräumt. Verkaufswert der gestohlenen Ware: rund 400 000 Euro. Es war der zweite Einbruch in eine Ingolstädter Edelboutique in vier Wochen.
Eines der Schaufenster ist ganz in der Trendfarbe Blau. Etwas Beruhigung können Hansi Maunitsch und Mariana Wille in diesen Tagen gut gebrauchen. Vor drei Jahren haben sie das Bekleidungsgeschäft „Zenit“ eröffnet. Es hat sich zu einem Trendladen entwickelt. Mit angesagten Marken und „top zufriedenen Kunden, die uns von der ersten Minute an unterstützt haben“, wie Mariana Wille betont. Was jetzt passiert ist, sei der „pure Horror“, sagt Maunitsch. Das Entsetzen steht den beiden immer noch ins Gesicht geschrieben.
Als sie Dienstagmorgen um 8 Uhr ihren Laden aufsperrten, waren sämtliche Regale leer geräumt. Nur die Kleiderbügel, leere Schuhkartons, einige wenige Taschen und ein paar Duschgels waren noch da. Und die Ware in den Schaufenstern. Die Einbrecher hatten ein kleines Fenster aufgehebelt und waren so ins Innere des Geschäfts gekommen. Nachdem sie ihre Beute zusammengepackt hatten, haben sie das Geschäft über den Hof Richtung Hieronymusstraße verlassen. „Vorher haben sie den Laden noch geputzt“, erzählt Mariana Wille. „Um ihre Spuren zu verwischen.“ Die Ware wurde mit einem Kleintransporter weggefahren, vermutet die Polizei und sucht Zeugen.
Zur Frage, ob sie von der Versicherung den Schaden ersetzt bekommen, wollen sich die Inhaber momentan nicht äußern. Viel lieber erzählen sie, dass sie schon gestern wieder sehr viel neue Ware bekommen haben. „Alle Hersteller beliefern uns kurzfristig“, sagen die beiden. Eine Unterstützung, die sie gut gebrauchen können.
„Wir haben schon die komplett neue Kollektion“, sagt Mariana Wille. Aber auch das Wintergeschäft gehe weiter. Ganz wichtig sei jetzt, dass die Kunden wissen, dass der Laden geöffnet habe. „Alle sollen kommen und uns beistehen“, sagt Hansi Maunitsch. Die beiden Inhaber wollen nach dem Vorfall nach vorne blicken. Aufräumen und irgendwie weitermachen, heißt ihre Devise. „Und nicht mehr darüber nachdenken.“
Es ist gerade einmal vier Wochen her, dass es in Ingolstadt einen Einbruch gab, der eine ähnliche Handschrift trug. Damals wurde in den Schuhladen „Rosina Schuhe“ in der Ludwigstraße eingebrochen und etwa tausend Paar hochwertige Schuhe erbeutet – unter anderem von Prada, Tod's und Hogan. Der Schaden hier lag laut Inhaberin Rosina Netter bei knapp 200 000 Euro.
Auch hier hatten die Einbrecher ihre Spuren verwischt – mit einem Feuerlöscher.
