Ingolstadt
Einigung "fünf vor zwölf"

Haustarifabschluss bei Flex-N-Gate im GVZ erzielt

19.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr

Ingolstadt (peh) Unmittelbar vor Beginn weiterer Warnstreiks konnte gestern bei der Firma Flex-N-Gate im Güterverkehrszentrum (GVZ) eine Einigung erzielt werden. "Es war buchstäblich fünf vor zwölf.

Die Belegschaft an den Standorten in Ingolstadt (GVZ), Neuburg und Offenau (Baden-Württemberg) war bereits zu Warnstreiks aufgerufen, als doch noch ein Tarifabschluss erzielt wurde", so die IG Metall in einer Mitteilung.

Die Aufrufe zum Warnstreik waren bereits verteilt und die Belegschaft kurz davor, auf die Straße zu gehen. Es wurde dann aber in der vierten Verhandlungsrunde gerade noch vor Warnstreikbeginn eine Einigung erreicht. "Die Verhandlungen waren sehr zugespitzt, aber mit einer starken und streikbereiten Belegschaft im Rücken konnten die Gespräche dann fair und erfolgreich beendet werden", so Carsten Kuttnik von der IG-Metall-Bezirksleitung Bayern.

Für die Monate Februar bis Juni 2018 wird einmalig eine Zahlung von 300 Euro gewährt. Ab dem 1. Juli 2018 werden die Grundentgelte um 130 Euro im Monat erhöht, ab dem 1. September 2019 werden diese dann um weitere zwei Prozent steigen. Die Vergütung der Auszubildenden steigt ab 1. Juli 2018 um 50 Euro im Monat und ab 1. September 2019 um weitere 30 Euro im Monat. Die Auszubildenden erhalten zur Vorbereitung der Prüfungen zusätzlich zwei freie bezahlte Vorbereitungstage. Der Haustarifvertrag bei Flex-N-Gate läuft bis zum 30. April 2020.

Der Betriebsratsvorsitzende vom Ingolstädter Standort, Tolga Sakalli, ist mit dem Abschluss sehr zufrieden. "Insbesondere freut es mich, dass es gelungen ist, die unteren Einkommen zu stärken", so Sakalli.

Die Firma Flex-N-Gate fertigt für die Automobilindustrie überwiegend Stoßstangen-Module und beschäftigt an allen drei Standorten rund 300 Mitarbeiter, davon etwa 250 in Ingolstadt.