Schweinfurt/Werneck
Eingestürzte Autobahnbrücke: Anklage gegen drei Ingenieure

18.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:39 Uhr
Bagger ziehen an der eingestürzten Talbrücke Schraudenbach herabgestürzte Teile auseinander. −Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archiv

Mehr als zwei Jahre nach dem teilweisen Einsturz einer Autobahnbrücke in Unterfranken hat die Staatsanwaltschaft Schweinfurt Anklage gegen drei Ingenieure erhoben. Die Männer müssen sich nach Angaben vom Dienstag wegen fahrlässiger Tötung in einem

Fall und fahrlässiger Körperverletzung in 14 Fällen verantworten. Sie sollen den Einsturz verursacht haben, weil sie nicht sorgfältig genug beim Erstellen beziehungsweise Prüfen der statischen Berechnungen gearbeitet hätten.

Am 15. Juni 2016 war ein frisch betoniertes Teil der im Bau befindlichen Schraudenbach-Talbrücke der A7 zwischen der Raststätte Riedener Wald und dem Kreuz Schweinfurt/Werneck eingestürzt. Mehrere Bauarbeiter wurden bis zu 26 Meter in die Tiefe gerissen. Ein Arbeiter - ein Vater von zwei Kindern - wurde getötet. 14 weitere Menschen wurden verletzt.

Der Grund für den teilweisen Einsturz der neu gebauten Brücke ist einem Gutachten zufolge ein Konstruktionsfehler. Dem Bericht einer Sachverständigen zufolge hatte eine Gerüststütze dem Gewicht der Brückenkonstruktion nicht mehr standgehalten, weshalb das Traggerüst einstürzte.

Ob die Anklage zugelassen und es zu einem Prozess kommen wird, entscheidet das Landgericht Schweinfurt.

Infos zum Bauprojekt Schraudenbach-Talbrücke

Mitteilung der Staatsanwaltschaft

Mitteilung der Polizei vom September 2017

dpa