Einer der besten Tierschutzvereine überhaupt

Zu "Die Idylle trügt" (DK vom 7. Mai), worin es um ein geplantes Tierheim am Adlmannsberg und den Protest der Anwohner geht:

24.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:53 Uhr

Zu "Die Idylle trügt" (DK vom 7. Mai), worin es um ein geplantes Tierheim am Adlmannsberg und den Protest der Anwohner geht:

Es wirkt wie aus der Zeit gefallen, dass im Zeitalter von "Rettet die Bienen" das Engagement des Tierschutzes von der Nachbarschaft Am Adlmannsberg aus rein egoistischen Gründen massiv behindert werden darf, während die Minigolf-Anlage und der damit verbundene Besucherverkehr viele Jahre lang toleriert wurde. Wenn 140 verwahrloste Hunde aus Königsmoos versorgt werden müssen, kommen die Tierschutzvereine aber doch recht. Die Anlieger haben durch das geplante Tierheim keine Nachteile zu befürchten. Die Nutzung durch den Tierschutz war der zu respektierende Wunsch der Erblasserin. Da man das Anwesen aber selbst haben wollte, soll nun zumindest der neue Eigentümer es auch nicht für das Tierwohl nutzen können.

Martin Zeitelberger,

Ingolstadt


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Der Weg, der nun durch ein Tor und den Zaun versperrt ist, ist schon seit Jahrzehnten die einzige Zufahrt zu dem Gebäude und der angegliederten Doppelgarage. Nach meinem Verständnis kann das Verhalten, die Zufahrt zu sperren, nicht geduldet werden. Man stelle sich nur mal vor, dass bei den beschriebenen Umbauarbeiten jemand verunfallt und auf Hilfe angewiesen ist, die wegen der Absperrung nicht anrücken kann. Ich hoffe, dass möglichst bald der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt wird und der Tierschutzverein seine gemeinnützige Arbeit ungehindert fortsetzen kann.

Roland Materna,

Neuburg


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Nach einer persönlichen in Augenscheinnahme vor Ort will ich ganz bewusst eine rechtliche Würdigung ausdrücklich nicht ansprechen. Fest steht, dass die beiden Landwirte einen erheblichen Teil des Grundstücks des Tierschutzvereins landschaftlich nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzen könnten. Und trotzdem hätten diese bäuerlichen Nachbarn es gerne statt des Tierschutzvereins erworben. Ein Schelm, der dabei denkt, der Tierschutzverein sei unerwünscht.

Es macht einen einfach nur traurig, wie hier in unserer unmittelbaren Umgebung mit einem der besten Tierschutzvereine nicht Bayerns, sondern ganz Deutschlands durch die Vertreter der Landwirtschaft umgesprungen wird. Nach meinem Dafürhalten kann es sich nur um eine besonders bösartige Haltung dem Tierschutzverein gegenüber von Seiten der betroffenen Nachbarn handeln. Es ist nun einmal die originäre Aufgabe der Tierschutzvereine, auch im landwirtschaftlichen Bereich, Missstände aufzudecken.

Wolfgang Sellinger,

Eichstätt

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Da bekommt der Tierschutzverein ein schönes Objekt vererbt, und schon gibt es Missgunst. Der letzte Wille der Erblasserin war, das Grundstück mit Villa für Tierschutzzwecke zu nutzen. Und genau diese überaus sinnvolle Nutzung soll jetzt umgesetzt werden. Einige in der Nachbarschaft ansässige Landwirte wollten das Anwesen jedoch für sich erwerben und behindern nun das Gesamtprojekt. Möchten diese eventuell Mais anbauen, mit Roundup-Unkrautvernichter (Glyphosat), um Pflanzenschutz und Tierschutz besonders gut zu gewährleisten? Damit würden sie den Intentionen des Volksbegehrens "Bienen" besonders gut entsprechen. Das Ziel der Erblasserin, den Tieren etwas Gutes zu tun, würde dadurch konterkariert.

Die Nutzungsänderung in eine Auffangstation für bedrohte Tierarten wie Igel, Fledermäuse, Eichhörnchen und eine Station für flugunfähige und verletzte Stadttauben wurde von der Stadt Ingolstadt genehmigt. Es handelt sich hier auch um einen Aufgabenbereich, den die Staatsregierung als "Staatsziel" bezeichnet und für den viel Geld investiert werden soll.

Dass das Gesamtprojekt nun von der Interessengemeinschaft Adlmannsberg derart behindert wird, kann keineswegs hingenommen werden. Befremdlich ist vor allem auch die Meinung der Amtsrichterin beim Amtsgericht Ingolstadt, dass "kein Wegerecht angenommen wird" und dadurch der einzige Zufahrtsweg nicht genutzt werden kann. Die Zufahrt wurde jedoch seit annähernd 60 Jahren von den Bewohnern des jetzt dem Tierschutzverein Neuburg gehörenden Hauses genutzt. Wer versteht so etwas?

Wuna Loipersberger

Tierschutzverein Eichstätt


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Dass sich eine Interessengemeinschaft bildet, die das geplante Objekt verhindern will, ist in keiner Weise nachzuvollziehen. Die Frequenz an Personen und Fahrzeugen war wohl zu Zeiten der Minigolfanlage wesentlich höher, als es die jetzt geplante Nutzung vorsieht. Damals hat sich niemand daran gestört. Wenn Igel im Herbst eine Aufnahme finden, Fledermäuse neue Lebensräume bekommen und betagte Tiere ein ruhiges Seniorenheim haben sollen, dann muss man sich fragen, womit eine derartige Behinderung des Ganzen zu rechtfertigen ist. Tierschutzvereine erfüllen eine wichtige, wertvolle gesamtgesellschaftliche Aufgabe mit unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden.

Günter Neuner,

Neuburg

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Da gibt es Menschen, die Freizeit und Geld gerne geben, um Tieren, denen durch Menschen Schlimmes und Unfaires widerfahren ist, selbstlos zu helfen. Und dann gibt es Menschen, denen nichts wichtiger scheint als ihr Bankkonto, welches größer werden soll, oder ihr Eigentum, welches wachsen muss. Oder Menschen, die fordern, dass alles bleibt, wie es ist. Solche Menschen scheinen Angst zu haben. Angst, vor einer möglichen Veränderung in ihrem "Freizeit- Umfeld", wie diese "Interessensgemeinschaft Adlmannsberg". Nur eine Frage am Rande: Sind die Anwesen dort eigentlich alle so gebaut, wie es das Kleingartengesetz vorgibt? Keine gemauerten Häuser, nicht größer als 20 Quadratmeter? Oder: Werden seit Jahren mögliche Abweichungen einfach geduldet?

Es gibt in Deutschland nicht viele Tierheime, wohl aber etliche Menschen, denen eine Tierseele, egal ob Wild- oder Haustier, völlig schnuppe ist. Da wird gehungert, da werden Krankheiten nicht behandelt, da werden Herden- oder Schwarmtiere in Einzelhaft gehalten etc. Diese Tierheime sind oft völlig verschuldet, müssen ständig durch Spenden "am Leben" gehalten werden, natürlich von privaten Finanzgebern und nur wenig durch öffentliche Hände. Und wenn, dann reicht es meist nur für die Versorgung der Tiere in oft überhaupt nicht artgerechten Umgebungen. Einzelhaft für Hunde in Betonzwingern, wenig hochwertiges Futter wegen der Kosten, wenige fest angestellte Mitarbeiter, massiver Arbeitsaufwand, Tierarztkosten etc.

Für Wildtiere wie Igel oder Fledermäuse, werden selten separate Abteilungen installiert, da öffentliche Unterstützungen oft nur für Haustiere gelten. Und die Ausbildung für solche Tiere ist eine andere als im Umgang mit Hunden, Katzen und Meerschweinchen. Auch dort geht man von dem Engagement von Ehrenamtlichen aus, die wieder ihre Zeit und privaten Gelder für diese Herzensangelegenheit auf sich nehmen. Wird von Wildtierfindern natürlich gerne angenommen, da im Tierheim ja keiner zuständig ist. Ich spreche im Bereich Igelschutz aus jahrelanger Erfahrung. Und die Erwartungen der Finder sind teilweise frech.

Ja, und dann gibt es ein Tierheim wie das aus Neuburg-Schrobenhausen. Es sticht seit Jahrzehnten mit immer neuen, tiergerechten Ideen hervor. Regional wie überregional in Deutschland, ja europaweit mittlerweile wahrgenommen. Es legt höchste Priorität darauf, dass die Tiere artgerecht gehalten werden und ihre Bedürfnisse auch individuell bewertet werden. Sie sind da, wenn in Königsmoos 70 Hunde befreit werden. Und haben zum Glück, dank des klugen Managements des Vorstandes, Gerd Schmid, entsprechende Bonitäten vorzuweisen, die sie immer wieder solche Rettungsaktionen stemmen lassen. So wird eine alte, tierliebende Dame auf diesen Tierschutzverein aufmerksam, schaut sich alles an, ist begeistert, zieht sich wieder zurück und vermacht nach ihrem Tode ihr geliebtes Anwesen diesen feinen Menschen und Tierschützern. Der letzte Wille. Unantastbar.

In einer Zeit, wo Artenerhalt die erste Bürgerpflicht sein sollte, kommt eine Hand voll Leute um die Ecke und verklagt Menschen, die genau das tun. Privilegierte Menschen, ohne Nöte, aber scheinbar mit viel Wut und Hass im Herzen. Hass auf alte Tiere, die keiner mehr haben will? Auf Wildtiere, die sonst elendig verenden würden? Vielleicht durch einen im Schrebergarten eingesetzten Mähroboter, der den Igel zerschnitten hat? Manchmal braucht das Leben mehr. Es braucht Gespür, Zuwendung, Ruhe und Geborgenheit. All dies wird jeder Mensch am Ende seines Lebens oder bei Krankheit mal nötig haben. Wie fühlt es sich für jeden von uns an, wenn der letzte Wille nicht erfüllt werden könnte?

Ninja Winter,

Ingolstadt