Vohburg
Einen erfahrenen Seelsorger drängt es zu neuen Ufern

Christoph Schürmann ist der neue evangelische Pfarrer: Mit neuen Ideen - "Ich lasse mich überraschen"

28.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:15 Uhr
Pfarrer Christoph Schürmann steht in Zukunft oft in der Vohburger Jesus-Kirche. −Foto: bav

Vohburg - Natürlich schmerzt ein Rückblick auf erfolgreiche Jahre, wie er sie erlebt hat, immer.

"Aber nach neun Jahren Einsatz in St. Paulus 2, das sind die Gemeinden in Hepberg, Kösching und Lenting, wollte ich mit 58 Jahren noch einmal etwas Neues angehen", erklärt Pfarrer Christoph Schürmann. So wird er am Samstag, 7. November, offiziell als neuer evangelischer Pfarrer in Vohburg eingeführt.

Geboren ist der in München aufgewachsene Schürmann in Schweinfurt. Nach dem Abitur in Freising 1983 absolvierte er einen 18-monatigen Zivildienst, bevor er an der LMU in München das Studium der evangelischen Theologie aufnahm, mit dem Ziel Pfarrer zu werden. Der Weg führte ihn weiter nach Neuendettelsau und Göttingen, wo 1992 die Studienjahre mit dem kirchlichen Abschluss endeten. Beim Studium hatte er auch seine Frau, ebenfalls Studentin der evangelischen Theologie, kennengelernt und geheiratet. Der Ehe entstammen zwei mittlerweile erwachsene Kinder, ein Sohn und eine Tochter. Die Ehe ist mittlerweile geschieden.

Nach dem Studium trat er zunächst eine Vikarstelle in Goldbach bei Aschaffenburg an und erhielt 1995 seine erste Pfarrstelle im unterfränkischen Gochsheim. Von dort wechselte er 1998 nach Laufach und betreute die Gemeinde bis 2011. Dekanin Gabriele Schwarz hat ihn nach Ingolstadt geholt, denn dort gab es eine verlockende Aufgabe für ihn: der Neubau von Dietrich-Bonhoeffer-Kirche mit Gemeindezentrum für Hepberg-Kösching-Lenting. Das entsprach seinem Temperament. Das Projekt forderte ihn mehrere Jahre, denn es begann mit der Suche nach geeigneten Grundstücken und führte über Finanzierung, Planung und Fertigstellung bis zur Weihe. Unterstützung erhielt er - und dafür bedankt er sich besonders - von vielen Ehrenamtlichen, die auch halfen, das neue Gemeindezentrum mit Leben zu füllen. So ist die evangelische Gemeinde auch jedes Jahr auf dem Bürgerfest mit einem Stand vertreten, und die ins Leben gerufene Spendenaktion zum Kirchenbau brachte bislang immerhin rund 150000 Euro ein.

Jetzt reizte ihn mit Vohburg noch einmal etwas Neues. Sein Hauptziel auch hier: Das Gemeindezentrum und die Jesus-Kirche mit Leben füllen - soweit es Corona zulässt. Ein paar Ideen hat der leidenschaftliche Gitarrenspieler und Fußballfan schon. "Ich habe ein Leben lang im Diasporagebiet gearbeitet", sagt Schürmann "und das gilt auch für Vohburg. " Da wird es nicht einfach sein, alle Interessen aus fünf Gemeinden zu integrieren. Und Ökumene? "Ich lass mich überraschen und hoffe, dass wir auch hier viele gemeinsame, fruchtbare Wege finden. "

Mit Pfarrer Schürmann kommt auch Vikarin Jutta Jarasch nach Vohburg und beendet in den kommenden 15 Monaten ihre Ausbildung zur Pfarrerin.

bav

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