Rasch
Eine Welt ohne Licht und Wärme

Siegfried Brewkas Roman über die Endlichkeit der Rohstoffe

07.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:27 Uhr

Was wird aus unserer Wohlstandsgesellschaft, wenn das Erdöl zur Neige geht? Was spielt sich in einem dicht besiedelten Staat wie Deutschland ab, wenn die Lebensmittel knapp werden? Diesen Fragen widmet sich der aus Kelheim stammende Autor Siegfried Brewka in seinem Roman „Die Krise“. Auf 430 Seiten entwickelt er ein aufrüttelndes Szenario – und schildert eine ebenso realistische wie unerfreuliche Zukunft.

Rasch wird klar, dass die Krise von den Eliten nicht mehr gemanagt werden kann.

Die Handlung beginnt im Sommer 2019 in Regensburg, verlagert sich aber ins benachbarte Steinheim – ein Ort, unschwer als Brewkas Heimatstadt Kelheim zu erkennen. Großen Raum nehmen auch die Ereignisse in einem Weiler namens Harlanden ein, der fiktiv und nicht der gleichnamige Riedenburger Ortsteil sein soll.

Dort leben die Kinderärztin Anna Berger und ihr Mann, der Software-Entwickler Chris Berger. Sie stehen im Mittelpunkt des mörderischen Geschehens, das sich als Folge der Rohstoffkrise entwickelt: geplünderte Supermärkte, brennende Tankstellen, kollabierte Krankenhäuser und ein marodierender Mob, der sich gewaltsam nimmt, was er will. Jegliches System staatlicher Sicherheit ist zusammengebrochen. Menschen verhungern oder sterben in den gewaltsamen Auseinandersetzungen.

Der promovierte Historiker Brewka will nicht nur mit Action unterhalten. Er möchte dafür sensibilisieren, dass unser Planet für mehr als sieben Milliarden Menschen nicht unerschöpflich Rohstoffe bereithält. Brewka zieht Parallelen zum Untergang des Römischen Reiches: „Der begann, als die Baustoff und Energie spendenden Wälder rund um das Mittelmeer abgeholzt und die spanischen Goldvorkommen erschöpft waren.“ Für sein Buch hat er über Jahre recherchiert, und dabei erschreckende Erkenntnisse über die Fragilität der Rohstoffversorgung gewonnen. Obwohl dies Politikern und Wirtschaftsexperten bekannt sei, werde nicht gegengesteuert. „Eine konzentrierte Vorbereitung der Menschheit auf Engpässe ist nicht in Sicht“, kritisiert er. Der 50-Jährige befürchtet, dass die Menschheit auch diese Katastrophe aus scheinbar heiterem Himmel ereilen werde. Seine Recherchen haben aber auch ergeben, dass dies in einem weltumspannenden politischen Kraftakt verhindert werden könnte. So schildert Brewka, wie die künftige Gesellschaft des noch jungen 21. Jahrhunderts aus „Wehen der Gewalt“ heraus geboren wird.

Siegfried Brewka: Die Krise. E-Book, 430 Seiten, 9,99 Euro.