Kasing
Eine wachsende Krippe

Schwester Marlies platziert in der Scheunenkirche des Schönstattzentrums eine Figur nach der anderen

22.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:02 Uhr

In der Scheunenkirche des Schönstattzentrums bei Kasing kümmert sich Schwester Marlies Stetter um die Krippe. Seit dem ersten Adventssonntag wächst die Zahl der Figuren, bis die Krippe am 6. Januar mit den Heiligen Drei Königen komplettiert wird. Auf dem Bild, das am Donnerstag entstanden ist, fehlen noch das Jesuskind und eben die Heiligen Drei Könige. - Foto: Schmidl

Kasing (DK) Zwei Dinge zeichnen die Krippe in der Scheunenkirche des Schönstattzentrums neben dem Canisiushof bei Kasing aus: Die Figuren sind nahezu lebensgroß, und deren Zahl wächst während der Ausstellungszeit - dank Schwester Marlies Stetter, die sich um die Krippe kümmert.

Am Donnerstag vor Heiligabend ist die Krippe erst zu zwei Dritteln bestückt. Von den insgesamt zwölf Figuren fehlen noch das Jesuskind, das Schwester Marlies am 24. Dezember zu den anderen Figuren stellt, und die Heiligen Drei Könige, die ab 6. Januar die Krippe komplettieren.

Die Kunst ist es laut Schwester Marlies, die einzelnen Figuren so auf den mit Stroh bedeckten Boden der Krippe zu drapieren, dass nicht sofort auffällt, dass sie nicht drei-, sondern nur zweidimensional sind. Denn das ist eine weitere Besonderheit der Krippe, die seit 1979 in der Scheunenkirche aufgebaut wird - also von der Zeit an, als die ehemalige Scheune provisorisch als Kirche genutzt und immer mehr ausgebaut wurde.

Das inzwischen verstorbene Ingolstädter Künstlerehepaar Willibald und Johanna Diernhöfer sei damals auf die Idee gekommen, erzählt Schwester Marlies, etwa 30 Zentimeter große Figuren einer Krippe aus Südtirol an die Wand zu projizieren und die dabei deutlich vergrößerten Umrisse auf Papier zu zeichnen. Karl Hiemer wiederum habe anschließend die Umrisse auf Pressspanplatten übertragen und diese mit einer Stichsäge ausgesägt, ehe schließlich das Ehepaar Diernhöfer die ausgesägten Figuren gemäß den Südtiroler Originalen bemalt habe.

"Es war klar, dass für die große Kirche große Figuren nötig waren", sagt Schwester Marlies, die seit einigen Jahren jedes Jahr am ersten Adventsonntag beginnt, die Krippe zu bestücken, wobei sie die Reihenfolge - abgesehen vom Jesuskind und den Heiligen Drei Königen - immer ein wenig variiert.

"Manche Besucher kommen öfter, um den Fortgang zu sehen", freut sie sich. Einen zusätzlichen Anreiz mag dabei auch "die wohl originellste Kirche der ganzen Gegend" darstellen. Und für diejenigen, die an oder nach Heiligabend zum Schönstattzentrum kommen, könnten es auch die beiden anderen Krippen sein, die dann im Schwesternhaus in der Hauskapelle beziehungsweise in der Gnadenkapelle zu bewundern sind. In der Hauskapelle ist dann eine Krippe aus Bethlehem aufgestellt, dessen größte Figuren rund 45 Zentimeter hoch sind und die aus Olivenholz geschnitzt sind, das eine ganz eigene Maserung habe, die die Figuren lebendig mache, so Schwester Marlies. In der Gnadenkapelle können unbemalte holzgeschnitzte Figuren bewundert werden.

Eine gute Gelegenheit für einen Besuch ist beispielsweise die Krippenandacht an Heiligabend um 14.30 Uhr in der Scheunenkirche. Aber auch das Krippensingen mit Kindersegnung am 28., 29. und 30. Dezember jeweils um 15 Uhr ist ein guter Grund für einen Besuch im Schönstattzentrum. Zu diesem Krippenspiel können Kostüme und Instrumente mitgebracht oder ausgeliehen werden. Anschließend gibt es jeweils einen gemütlichen Ausklang bei Tee und Plätzchen.

Allgemein sind die Krippen täglich bis ungefähr Mitte Januar ab etwa 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit zu bewundern. Schwester Marlies ist im Schönstattzentrum beim Canisiushof, Josef-Kentenich-Weg in Kasing, unter Telefonnummer (0 84 04) 922-104 zu erreichen.