Pfaffenhofen
Eine ungeahnte Erfolgsgeschichte

Das Unternehmer-Netzwerk ProWirtschaft feierte sein 15-jähriges Bestehen

25.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:46 Uhr
Die beiden ProWirtschaft-Vorsitzenden Martin Bornemann (oberes Bild, links) und Marianne Voit (rechts) bedankten sich bei den Gründungsmitgliedern: Franz Böhm (von links), Dieter Andre, Andreas Bögl, Armin Fischer und für die Stadt Pfaffenhofen Roland Dörfler. −Foto: Herchenbach

Pfaffenhofen (ahh) Ein 15-Jähriges Bestehen ist eigentlich kein richtiges Jubiläum, aber in einer schnelllebigen Zeit für einen Verband mit rasantem Wachstum allemal ein Grund zum Feiern. Und deshalb hatte Kfz-Händler Michael Stiglmayr, selbst Verbandsmitglied, das Unternehmer-Netzwerk ProWirtschaft in sein Autohaus eingeladen.

Zwischen Limousinen, Kleinwagen und SUVs hatte sich die Ausstellungsfläche in eine Party-Meile verwandelt. Für gute Stimmung sorgte die Band GinPhonic von Intakt-Chef Michael Herrmann. Gut 80 Mitglieder konnte der Vorsitzende Martin Bornemann begrüßen, allen voran die Männer der ersten Stunde, die am 20. Oktober 2004 den Verein aus drei Gruppierungen gegründet hatten, die in Pfaffenhofen Wirtschaftsinteressen verfolgten - den Gewerbeverein, die Werbegemeinschaft und die Aktiven des Einzelhandels. "Das", erinnerte Bornemann und las aus dem damaligen Protokoll vor, "war alles andere als optimal. Dies haben alle Beteiligten inzwischen eingesehen." Um Zukunft zu gestalten, wünschte man sich damals eine Führungsmannschaft, "der sowohl erfahrene als auch junge, unverbrauchte und engagierte Vereinsmitglieder angehören sollen".

Einer von ihnen war der Hörakustiker Andreas Bögl, der zeitgleich mit der Eröffnung seines Geschäfts dem Verein beitrat. "Für mich der beste Weg, um zu erfahren, wer was und wie in Pfaffenhofen bewirkt", sagt er heute. Und genau das will ProWirtschaft sein: Ein Netzwerk von inzwischen 170 Unternehmern, die nicht nur eine starke Lobby bilden, sondern auch voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen.

Auch Franz Böhm, Chef der Kommunikations-Agentur Adverma in Rohrbach, ist ein Mann der ersten Stunde. Er hat ProWirtschaft acht Jahre als Vorgänger von Bornemann geleitet und vor acht Jahren die City-Gutscheine auf den Weg gebracht. Aus bescheidenen Anfängen ("Im ersten Jahr hatten wir gerade mal 230 Gutscheine ausgegeben."), ist eine ungeahnte Erfolgsstory geworden: "In diesem Jahr wird die Millionen-Euro-Grenze geknackt, Geld das in der Region bleibt", sagte Böhm.

Seinem Nachfolger Martin Bornemann, ein Unternehmensberater, ist es wichtig, das Netzwerk zwischen den Mitgliedern auszubauen. Und dazu diente auch der Abend. Die Teilnehmer zogen am Eingang Memory-Kärtchen aus einem Zylinder und wurden gebeten, unter den Gästen das Pendant zu finden, um dann im Gespräch in Kontakt zu kommen und Gemeinsamkeiten zu entdecken. "Du gewinnst nie allein", wird auf der Verbands-Homepage Ex-Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen zitiert. "An dem Tag, an dem du das glaubst, fängst du an zu verlieren."

Dieses Netzwerk, gab Bornemann den Mitgliedern mit auf den Weg, lebe von der Aktivität der vielen, von deren Ideen, Fragen, Impulsen und ihrem Engagement. Bornemann war es auch, der bei ProWirtschaft eine ethische Basis eingezogen hat: Er träume von einer lebenswerten Zukunft, die Ökonomie, eigenverantwortlich handelndes Unternehmertum und Ökologie miteinander vereine. Der Verband fühlt sich dem Artikel 151 der bayrischen Verfassung verpflichtet: "Alle wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl." Das wurde konkret in einer Spenden-Übergabe an Familia-Sozialeinrichtungen und das Krisen-Interventionsteam des BRK. Die beiden Organisationen wurden mit jeweils 500 Euro unterstützt.

So erfolgreich ProWirtschaft auch ist, der Verband steht vor großen Herausforderungen. Die Mitglieder müssen auf die Digitalisierung und den Internethandel eine Antwort finden. Außerdem will man in die Breite wachsen. Geisenfeld gehört jetzt als Ortsgruppe zum Netzwerk. Bornemann sagte: "Damit haben wir uns das erste Mal auf die Kreisebene gewagt und werden hier zukünftig neue Vernetzungen und Kooperationen aufbauen können." Entsprechend dem Leitbild des Verbands: menschlich, zukunftsgestaltend, kooperativ.