Neuburg
Eine Sekretärin und ein neues Chefbüro

50 000 Euro teurer Umbau für den künftigen Werkleiter – Gaskunden wechseln

05.12.2012 | Stand 03.12.2020, 0:44 Uhr

Mit der neuen Zentrale haben sich die Stadtwerke auf Jahrzehnte hinaus gerüstet. Jetzt steigt der Stellenplan auf 105 Mitarbeiter an - Foto: r

Neuburg (r) Der Stadtrat hat den künftigen Leiter der Stadtwerke erst vor kurzem ausgewählt, und schon gibt es die ersten kleinen Fragenzeichen. Nicht ohne Murren nahmen die Mitglieder des Werkausschusses zur Kenntnis, dass im Etat 2013 gleich 50 000 Euro für den Einbau eines neuen Chefbüros eingestellt sind.

Die Cafeteria im ersten Stock mit Freiblick auf den Innenhof soll zum Büro für Richard Kuttenreich umgestaltet werden. Ob es nicht billiger gehe als für 50 000 Euro, fragten einige Mandatsträger. Man müsse sehen, so Werkleiter Hans-Jürgen Hill, der Betrag sei nur haushaltstechnisch festgelegt worden. Der 51-jährige Stadtrat Kuttenreich, seit 2002 für die SPD im Plenum, tritt den Dienst als technischer Werkleiter am 1. Juli 2013 an. Bereits jetzt wollte er ein iPhone haben, mit dem nur einige Führungskräfte des Kommunalbetriebes ausgestattet sind. Er kriegt es (noch) nicht. Auch eine weitere Chefsekretärin will Stadtwerkechef Hans-Jürgen Hill nicht einstellen: „Wir haben zwei Damen in dieser Funktion. Eine steht Herrn Kuttenreich zur Verfügung“.

Wie mehrfach berichtet, soll sich der künftige Werkleiter insbesondere dem Ausbau des Nahwärmenetzes widmen. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling und die Stadtratsmehrheit haben Richard Kuttenreich eine Bezahlung zugestanden, die der Besoldungsstufe B 4 entspricht – so wird auch der Oberbürgermeister bezahlt. Dazu kommt ein angemessener Dienstwagen rund um die Uhr. Hans-Jürgen Hill führt die Neuburger Stadtwerke seit 1989 (Besoldung wie B 2). Einen Dienstwagen hat er nicht. Hill beendet seinen Dienst plangemäß mit der Pensionierung im Herbst 2014.

Die Ertragssituation der Stadtwerke verschlechtert sich von Jahr zu Jahr. Jetzt wechseln auch noch zwei große Gaskunden, darunter ein Unternehmen mit 60 Millionen Kilowattstunden Jahresmenge, zu anderen Lieferanten. Dem Kommunalbetrieb bleibt in diesem Fall nur noch das Netzentgelt für die Durchleitung. Diese Entgelte sinken jährlich, wie vom Gesetzgeber und der Bundesnetzagentur verfügt.

Mit 105 Mitarbeitern gehören die Neuburger Stadtwerke zu den kleineren im Lande. Der neue Stellenplan enthält zwei Stellen für die Wärme GmbH sowie eine Stelle für den „technischen Sachbearbeiter Wärme“. Dazu kommt der neue technische Werkleiter.