Beilngries
Eine sehr sichere Region

Kriminalitätsstatistik der Polizei Beilngries für das Jahr 2021: Zahl der Straftaten deutlich gesunken<?ZE>

11.04.2022 | Stand 23.09.2023, 0:41 Uhr
Zur Kriminalitätsstatistik der Polizei Beilngries für das Jahr 2021 informierte Franz Dräxler. −Foto: F. Rieger (Archiv)

Beilngries - Es ist ein beeindruckender Wert, der als Bilanz unter der Kriminalitätsstatistik der Polizei Beilngries für das Jahr 2021 steht: Die Zahl der registrierten Delikte ist im Vergleich zu 2020 um satte 43,5 Prozent gesunken.

Das hat mehrere Gründe, wie Dienststellenleiter Franz Dräxler gegenüber unserer Zeitung mitteilt.

Aber zunächst zu den blanken Zahlen: 671 Delikte stehen in der 2021er Statistik der Beilngrieser Polizei für die neun Gemeinden (Altmannstein, Beilngries, Denkendorf, Kinding, Kipfenberg, Mindelstetten, Oberdolling, Pförring und Stammham), die von der hiesigen Dienststelle aus betreut werden. Das ist ein Rückgang um 516 Fälle im Vergleich zum Vorjahr. Doch woran liegt dieser enorme Unterschied? Zum Teil an einer Insolvenz-Angelegenheit auf dem Beilngrieser Altmühlberg (Sammelverfahren der KPI Ingolstadt), die im Jahr 2020 mit enorm vielen "Einzeldelikten" die Beilngrieser Statistik nach oben getrieben hatte (wir berichteten). Mit einer Gesamtfallzahl von 1187 war 2020 dann tatsächlich ein Ausreißer-Jahr gewesen. Aber auch in den Jahren davor bewegte sich die Polizeiinspektion Beilngries zwischen 910 und 1010 registrierten Fällen - und somit stets weit über dem 2021er Wert.

Ganz allgemein habe es in den meisten Deliktbereichen 2021 einen Rückgang gegeben, so Dräxler. Die Auswirkungen des Corona-Jahres 2021 seien an den Zahlen ablesbar. So gab es beispielsweise einen Rückgang um 25 Prozent bei den Körperverletzungsdelikten, was sicherlich auch mit dem nahezu vollständigen Ausbleiben von Veranstaltungen und Festen zu erklären sein dürfte.

Eine weitere Folge der Corona-Pandemie: Das Einkaufen hat sich - zumindest vorübergehend - massiv in das Internet verlagert. Und die Betrüger hatten dort quasi schon auf ihre potenziellen Opfer gewartet. So habe es 2021 sehr viele Anzeigen wegen Betrugsdelikten, begangen über Plattformen wie eBay-Kleinanzeigen, gegeben. Diese Straftaten seien zwar vielfach im Zuständigkeitsbereich der Polizei Beilngries aufgenommen worden, bei Täterermittlung aber dann über die Staatsanwaltschaft Ingolstadt an andere Dienststellen, zumeist in nördlichere Bundesländer, gegangen. "Diese Delikte werden insbesondere in der bayerischen Kriminalstatistik nicht erfasst", so die Mitteilung.

Eine Einordnung ist auch bei der diesmal sehr niedrigen Zahl der Rauschgiftdelikte notwendig. Die Statistik der PI Beilngries weist hier 53 Fälle und damit ein Minus von 46,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. Allerdings habe es 2021 durchaus "mehrere wertige Fälle mit Sicherstellungen von Rauschgift im Kilobereich" gegeben. Diese Delikte gingen dann aber an die KPI Ingolstadt. Das Engagement der PI Beilngries zur Aufklärung von Rauschgiftkriminalität sei jedenfalls "bemerkenswert positiv", lobt Dräxler seine Mannschaft.

Bei den Wohnungseinbrüchen - lange Zeit ein Sorgenthema unserer Region - herrschte im Jahr 2021 erfreulicherweise nahezu Flaute. Im Zuständigkeitsbereich der Beilngrieser Polizei gab es vier Fälle, 2020 waren es acht gewesen.

Stolz sein können die örtlichen Beamten erneut auf ihre Aufklärungsquote. Sie liegt bei 73 Prozent aller angezeigten Delikte, ein sehr ordentliches Ergebnis. Ein anderer Wert, der bei Kriminalitätsstatistiken stets eine zentrale Rolle spielt, ist die Häufigkeitsziffer. Sie zeigt auf, wie viele Straftaten es rechnerisch in einem Jahr pro 100000 Einwohner gegeben hat - wodurch sich unterschiedlich große Gebiete miteinander vergleichen lassen. Während für Bayern im Jahr 2021 eine Häufigkeitsziffer von 4138 in der Bilanz steht, beträgt der Wert für den Landkreis Eichstätt nur 1985 - und für das Gebiet der PI Beilngries sogar nur 1618. Heruntergebrochen auf die Gemeinden kann Dräxler folgende Werte melden: Altmannstein 1134, Beilngries 1722, Denkendorf 1918, Kinding 1556, Kipfenberg 1849, Mindelstetten 788, Oberdolling 1653, Pförring 1233 und Stammham 2266.

Ganz allgemein lässt sich damit auch für 2021 wieder bilanzieren: Die Bürger in unserer Region können ein sehr sicheres Leben führen.

Erfreulich unspektakuläres Jahr auf dem Kanal

So unfallreich es in unserer Region auf den Straßen zu Lande zugeht, so sicher ist die Lage auf dem Main-Donau-Kanal. Das geht aus der Statistik der Beilngrieser Wasserschutzpolizei hervor. Sie betreut "72 Kilometer des Main-Donau-Kanals von der Donaumündung bis zur Schleuse Hilpoltstein in den Bezirken Mittelfranken, Oberpfalz, Oberbayern und Niederbayern, zwei ,Länden' in Riedenburg und Dietfurt, die Sportboothäfen in Berching, Beilngries und Riedenburg sowie nicht schiffbare Landesgewässer in der Region 10", erläutert Franz Dräxler.

Im Jahr 2021 habe man lediglich drei Schiffsunfälle aufnehmen müssen, die allesamt ohne Verletzte und mit keinem allzu großen Schaden in der Bilanz stehen. Zu erklären sei die niedrige Unfallzahl mit dem Pandemie-bedingt geringeren Schiffsaufkommen, "vor allem im Bereich der Fahrgast- und Fahrgastkabinenschifffahrt", so Dräxler.

Die Zahl der Schiffskontrollen konnte derweil von 59 im Jahr 2020 auf nun 89 gesteigert werden, die Bootseinsatzstunden lagen mit 395 ebenfalls deutlich höher als im Vorjahr (297). Die sogenannten "schiffischen Beanstandungen" gingen dennoch leicht zurück - von 61 auf 57.

An Land ist die WSP Beilngries für die Bearbeitung von Umweltdelikten in der Region 10 zuständig. Hier gab es im Jahr 2021 einen minimalen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr - von 176 auf 179.

Fabian Rieger