Ingolstadt (ims/vk) Schon im Vorfeld des Ingolstädter Triathlons war nichts anderes als ein Sieg von Faris Al-Sultan erwartet worden. Im Gegensatz zur Königsdisziplin, dem Ironman, glich die Veranstaltung am Sonntag für Al-Sultan nämlich eher einer lockeren Trainingseinheit. Auf der Ironmandistanz muss der Ausnahmeathlet 3,9 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer zu Fuß zurücklegen.
Die Königsdisziplin konnte der Sohn eines Irakers schon drei Mal gewinnen, zuletzt 2008 in Malaysia. Am Prestigeträchtigsten war sein Sieg 2005 bei der Weltmeisterschaft im Ironman in Hawaii, der wegen seiner widrigen Bedingungen durch Hitze und starke Winde zum härtesten Wettkampf seiner Art zählt. In 8:14:17 Stunden holte er sich als erst dritter Deutscher Athlet der Geschichte den Titel. Aufsehen erregte Al-Sultan dabei, als er nicht mit einer schwarz-rot-goldenen Fahne die Ziellinie überquerte, sondern mit dem Banner des Freistaats Bayern.
Zum Ausdauersport zog es den Münchner schon früh. Mit 16 Jahren bestritt er seinen ersten Marathon – damals noch mit gefälschter Altersangabe, da er nach den Regeln noch zu jung für eine solche Belastung war. Drei Jahre später lief Al-Sultan seinen ersten Ironman auf Lanzarote und wurde völlig überraschend Erster in seiner Altersklasse.
In der jüngsten Vergangenheit lief es für den 32-Jährigen aber nicht rund. "Ich war die letzten Jahre mit meinen Laufleistungen überhaupt nicht konkurrenzfähig und bin jetzt immer noch nicht damit zufrieden", erklärte Al-Sultan, der auch beim Radfahren noch zulegen will: "Da geht noch was." Der Triathlon in Ingolstadt hat ihm sehr gut gefallen: "Das ist eine sehr schöne Veranstaltung, viele Zuschauer sind da, klasse." Und genoss sichtlich das Bad in der Menge.
Die nächsten Ziele sind klar. "Nächste Woche starte ich bei einem Half-Ironman in England. Danach folgt ein Trainingsblock und am 1. August der Ironman in Regensburg", gibt Al-Sultan einen Einblick in sein Programm. Vor allem Regensburg ist ihm wichtig: "Ich will da gewinnen. Aber nicht nur irgendwie, sondern mit einer guten Leistung."
Höhepunkt der Saison ist natürlich wieder der Ironman in Hawaii, bei dem sich der 32-Jährige durchaus Chancen ausrechnet: "Zwar muss ich mich beim Laufen noch steigern, ein Platz unter den besten Fünf sollte aber schon drin sein."
