Allersberg
"Eine sehr große und starke Kraft"

Brandbezirk Allersberg feiert seinen Florianstag bei der Freiwilligen Feuerwehr Altenfelden

05.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:20 Uhr

Mit einem Kirchenzug, angeführt vom Musikverein Markt Allersberg und einem gemeinsamen Gottesdienst in der Vituskirche in Altenfelden, begingen die Freiwilligen Feuerwehren des Kreisbrandbezirkes Allersberg den Florianstag. - Foto: Sturm

Allersberg (HK) Im Kreisbrandbezirk Allersberg wird der Florianstag neuerdings abwechselnd bei den Ortswehren gefeiert. Die Freiwillige Feuerwehr Altenfelden mit seinem Kommandant Ernst Rückert und Vorsitzendem Martin Köstler fungierte dieses Jahr als Ausrichter des Festes.

„Es freut mich, dass wir anlässlich des Florianstags auch im Rahmen einer Eucharistiefeier Gelegenheit haben, darüber nachzudenken, was wir an der Freiwilligen Feuerwehr haben“, sagte Pfarrer Peter Tontarra in der Vituskirche in Altenfelden. In das Gotteshaus waren zuvor unter Begleitung des Musikvereins Markt Allersberg die sieben Feuerwehren des Kreisbrandbezirkes Allersberg mit ihren Fahnen zur Feier des Gottesdienstes eingezogen. Darunter auch die Führungskräfte mit Kreisbrandinspektor Erhard Schneider, Stützpunktkommandant Egbert Petz sowie Bürgermeister Bernhard Böckeler, Stellvertreter Thomas Schönfeld und etliche Mitglieder des Marktrats. Mit den Fahnen der einzelnen Wehren bot sich ein beeindruckendes Bild in der vollen ehemaligen Wallfahrtskirche St. Vitus, denn auch die Bewohner Altenfeldens nahmen an der Messfeier teil.

Pfarrer Tontarra nutzte die Chance, zum Nachdenken über die öffentliche Wahrnehmung der Feuerwehren aufzufordern. Einerseits genieße die Feuerwehr ein großes Vertrauen in unserem Land, um das sie Ärzte, Richter, Wohltätigkeitsorganisationen, Geistliche und Journalisten beneideten. „Andererseits ähnelt die Feuerwehr einem Verbandskasten oder einem Ersatzreifen, an den man nur dann denkt, wenn man ihn benötigt.“

In den Medien stünden andere Aktivitäten, Gruppen und Events viel stärker im Rampenlicht, so dass man den Eindruck haben könnte, der Einsatz der Feuerwehr werde mehr oder weniger für selbstverständlich gehalten, sagte Tontarra. „Die Feuerwehr hat in der Öffentlichkeit nicht den Glanz der Öko-Bewegung und so wird leicht übersehen, dass sie auf ihre Art auch eine soziale Bewegung ist.“ Dieser Einrichtung, die zumeist unscheinbar arbeitet und zuverlässig bei Ernstfällen zur Stelle sei, trete man freiwillig bei, und wer sich dazu entschließt, „zeigt eine Einstellung, die heute keineswegs selbstverständlich ist“. Vieles werde im Hintergrund geleistet, wie die Übungen und Fortbildungen und längst sei die Feuerwehr nicht nur bei Bränden, sondern bei zahlreichen technischen Hilfsdiensten gefordert.

„Unsere Freizeit für ihre Sicherheit.“ Das schrieben manche Wehren auf ihrer Webseite, und dieser Hinweis sei nicht nur berechtigt, sondern sogar noch eine Untertreibung, sagte Tontarra. „Die Millionen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren, die wir in Deutschland haben, sind ein kostbarer menschlicher Schatz unserer Gesellschaft und den dürfen wir ruhig feiern.“ Es lohne sich, Gleichgültigkeit gegenüber fremder Not zu überwinden und sich für bedrohte und Not leidende Menschen einzusetzen, auch in den Augen Gottes, der durch Jesus versichert hat: „Was ihr dem geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan.“

Angeführt vom Musikverein Allersberg mit Leiterin Diana Köstler ging es nach der Messfeier im Zug durch den Ort zum Antritt vor dem Feuerwehrhaus, ehe mit einem gemütlichen musikalischen Frühschoppen die Feier beendet wurde. Bürgermeister Böckeler hob lobend die Gemeinschaft der Orts- und Stützpunktwehr hervor, die alle miteinander Flagge zeigten. „Wir sind froh und glücklich, die Feuerwehr als sehr große und starke Kraft zu haben, auf die stets Verlass ist“, betonte der Gemeindechef, der weiter den guten Ausbildungsstand und ständige Einsatzbereitschaft hervorhob. „Wir alle sind froh über die Kompetenz der Aktiven und auch der Florianstag, bei dem das Miteinander im Gespräch gepflegt wird, ist aus dem Geschehen der Marktgemeinde nicht mehr wegzudenken.“

Für Kreisbrandinspektor Erhard Schneider war es der letzte Florianstag, bei dem er offiziell dabei war. Nach 26 Jahren im Amt verabschiedete er sich von den Feuerwehrmitgliedern und zollte Lob und Anerkennung allen Akteuren. Trotz allem Ernst habe die Zusammenarbeit Spaß und Freude gemacht, betonte er. Kreisbrandmeister Egbert Petz sprach von einem großen Zusammenhalt, aber auch von der Vielzahl der Aufgaben, die es zu bewältigen gilt. „Alles wird freiwillig gemacht“, betonte er ebenso wie Kommandant Ernst Rückert, der sich den Grußworten anschloss und zum gemütlichen Teil überleitete.