Ingolstadt
Eine Prüfung auf Herz und Nieren

Dreifacher niederländischer Meister gastiert heute zum Testspiel beim Footballteam der Ingolstadt Dukes

29.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:53 Uhr

In "hervorragender Verfassung": Dukes-Quarterback Rick Webster und Kollegen wollen heute die Alphen Eagles ärgern. - Foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (DK) "Ich erwarte, dass die Alphen Eagles uns die Hölle heißmachen." Eugen Haaf, der Headcoach der Ingolstadt Dukes, fiebert dem ersten und einzigen Vorbereitungsspiel des Ingolstädter Footballteams (Samstag, 18.30 Uhr im ESV-Stadion) genauso entgegen wie die Fans.

Mit dem Spitzenteam aus den Niederlanden treffen die Dukes erstmals auf eine internationale Vereinsmannschaft - noch dazu auf eine, die bereits viel Erfahrung in der European Football League (EFL) sammeln konnte. Die Adler waren in der vergangenen Saison Vizemeister, davor gewannen sie dreimal in Folge den nationalen Titel. Und in der laufenden Saison führen sie die Tabelle nach dem fünften Spieltag bereits wieder ungeschlagen an.

Eine harte Nuss also für das Footballteam des TV 1861, für das die Partie sicherlich auch eine Standortbestimmung auf die bevorstehende Runde in der 2. Bundesliga, der GFL2, darstellt. Immerhin haben sich die Dukes zum Ziel gesetzt, heuer den Sprung in die Erste Liga zu schaffen.

"Wir haben uns bewusst einen so starken Gegner ausgesucht, weil wir damit unsere Spieler auf Herz und Nieren prüfen können", verspricht sich der Cheftrainer wichtige Fingerzeige. "Da werden wir sehen, wo noch eine Feinjustierung nötig ist. Und natürlich freue ich mich, dass ich alle Neuzugänge mal unter Spielbedingungen sehen kann."

Im Vergleich zur vergangenen Saison sieht er sein Team schon einen entscheidenden Schritt weiter, auch weil die meisten Spieler auf den Schlüsselpositionen schon 2015 in Ingolstadt waren und zudem gerade die Neuzugänge einen sehr guten Eindruck hinterlassen haben. Große Veränderungen gab es in erster Linie in der Offense Line, wo nur noch drei Stammspieler aus der vergangenen Saison geblieben sind. "Wie wir in diesem Bereich aufgestellt sind, ist für uns eine aufschlussreiche Geschichte", erhofft er sich wichtige Erkenntnisse.

Auch dem Zusammenspiel zwischen Quarterback Rick Webster und seinen Receivern misst Haaf große Bedeutung bei. Wobei er schon voll des Lobes ist für seinen Spielmacher, der in hervorragender Verfassung aus den Staaten zurückgekehrt ist. Webster selbst fühlt sich wieder sehr wohl in Ingolstadt und ist ebenfalls überzeugt, dass die Qualität im Team weiter angehoben wurde. "Im vergangenen Jahr hatten wir viele Akteure, die spielen wollten. Jetzt haben wir viele Spieler, die gewinnen wollen", erklärt der US-Amerikaner.

Ein weiteres Plus im Vergleich zum Vorjahr sieht Haaf auch darin, dass die Trainercrew mit erfahrenen Leuten wie Ramin Ghassemi und Alan Reed weiter aufgestockt wurde. Und das gerade im Abwehrbereich, wobei die Dukes ja schon 2015 über die beste Defense der Liga verfügten.

Natürlich gilt das Augenmerk jetzt erst einmal dem Team aus den Niederlanden, doch sicher haben die Verantwortlichen auch schon den Punktspielauftakt zwei Wochen später in Wiesbaden im Hinterkopf. "Die Phantoms haben sich gewaltig verstärkt und sind mit dem Team aus dem Vorjahr nicht mehr zu vergleichen. Das war auch ein Grund dafür, dass wir uns beim Testspiel für einen internationalen Gegner entschieden haben. Da brauchten wir eine Mannschaft, die uns fordert."

Die Eagles sollten das auf jeden Fall sein, zumal sie zuletzt regelmäßig um die Meisterschaft mitgespielt haben. "Wie sie sich gegen uns präsentieren werden, kann ich natürlich nicht sagen, deshalb ist es schwer, eine Prognose für das Spiel abzugeben", will sich Haaf nicht festlegen. Aber über eines ist er sich im Klaren: "Wir werden definitiv alles geben, um unsere Fans schon richtig auf die Saison in der GFL2 einzustimmen."