Oberstimm
Eine Oberstimmerin war dabei

Vor 110 Jahren wurden die Edelweißschützen gegründet, das Marktschießen war eine ihrer Ideen

27.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Mit einem kleinen Festzug zur Kirche gedachten die Edelweißschützen der Gründung vor 110 Jahren (links). Das einzige noch existierende alte Foto dürfte wohl den ersten Auftritt mit der neuen Vereinsfahne im Jahre 1929 zeigen (rechts). - Foto: Schmidtner

Oberstimm (smd) Die Feier des Jubiläums der Gründung der Edelweißschützen aus Oberstimm vor 110 Jahren fand in kleinem Rahmen statt. Sie dürfte wohl eine der letzten großen Amtshandlungen der noch amtierenden Schützenmeisterin Maria Fath vor der kommenden Neuwahl gewesen sein.

Mit einem Gottesdienst in der Kirche St. Bartholomäus und anschließendem gemütlichen Beisammensein gedachten die Mitglieder in entspannter Atmosphäre der Gründung im Jahre 1906. Manchings Pfarrer Tobias Hiller schlug in seiner Festpredigt einen Bogen vom Zielen auf die Schützenscheibe, zu den Zielen die jeder Mensch in seinem Leben haben sollte.

Dem Kirchenzug mit anschließendem Rückmarsch ins Gasthaus Euringer gaben der Patenverein Bavaria Unsernherrn, die Sektion Reichertshofen sowie aus Oberstimm die Freiwillige Feuerwehr, der Krieger- und Soldatenverein und der Sportverein mit ihren Fahnenabordnungen einen festlichen Rahmen. Mit kurzen Gruß- und Dankesworten gingen die stellvertretende Bürgermeisterin Elke Drack (SPD), Gauschützenmeisterin Elisabeth Maier und die Vertreter der geladenen Vereine auf die jahrelange gute Zusammenarbeit mit den Edelweißschützen ein. Maier wünschte den Oberstimmer Schützen, dass die lange Suche nach einem neuen Schützenmeister von Erfolg für den Verein gekrönt wird.

1906 gründeten zehn Oberstimmer, darunter eine Frau, den Schützenverein Edelweiß. Bereits am 29. Mai 1929 weihte der auf 34 Mitglieder angewachsene Verein die erste Fahne. Da der Bar-thelmarkt nicht nur im Leben der Oberstimmer, sondern auch der Schützen immer schon eine große Rolle gespielt hat, wurde 1930 das erste Barthelmarktschießen durchgeführt. Auf Beschluss der Vereinsführung schaffte man 1933 eine Schützenkette für 74 Reichsmark an, sodass bereits am 4. März - nachdem viele Schützen eine größere Anzahl an Silbermünzen beisteuerten - das erste Königsschießen abgehalten werden konnte. Nach der Gleichschaltung während des Nationalsozialismus und dem Schießverbot konnten nach 1945 durch den Kontrollausschuss die Oberstimmer erst am 15. November 1950 ihren Schießsport wieder aufnehmen. Der Mitgliedsbeitrag wurde damals auf monatlich 25 Pfennige festgelegt.

Nicht nur im gesellschaftlichen, sondern auch im sportlichen Bereich spielen die Edelweißschützen stets eine große Rolle. Eine Idee wird heute noch alle Jahre wechselweise bei allen Schützenvereinen durchgeführt: das von dem damaligen Vereinsvorsitzenden Hans Pfab 1988 ins Leben gerufene Markt- und Volksfestkönigsschießen.