Riedenburg
Eine Investition in die Zukunft

Bei der Einweihung des Riedenburger Feuerwehrhauses gibt es viel Lob für Planer und Handwerker

22.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:21 Uhr

Festakt in der Fahrzeughalle: Mit zahlreichen Ehrengästen hat die Stadt Riedenburg das Gerätehaus der Stützpunktfeuerwehr eingeweiht. Für Bürgermeister Michael Schneider (rechts) war es seit seinem Amtsantritt bereits die zweite Erweiterung des Gebäudes in der Mühlstraße - Fotos: Janda

Riedenburg (sja) Die Heimat der Riedenburger Feuerwehr ist fertig. Mit einem Festakt hat die Stadt am Freitagabend das sanierte und erweiterte Gerätehaus in der Mühlstraße eingeweiht. Dabei gab es von allen Seiten viel Lob für die Arbeit von Planern und Handwerkern.

Für Riedenburgs Bürgermeister Michael Schneider (CSU) stellte die Einweihung am Freitagabend ein kleines Déjà-vû dar. Schon einmal habe er in seiner Zeit als Rathauschef eine Erweiterung des Gerätehauses einweihen dürfen, berichtete er den zahlreichen Ehrengästen, die für den Festakt in der ausgeräumten Fahrzeughalle Platz genommen hatten. Damals, im Jahr 1984, sei er ein junger Bürgermeister gewesen, erinnerte sich der heute 65-Jährige an den ersten Anbau an das Feuerwehr-Domizil in der Mühlstraße. Dennoch hätten beide Bauprojekte viele Gemeinsamkeiten. Beide Male hätten die Kosten für die Stadt 1,3 Millionen betragen – einst D-Mark, diesmal Euro. „Und beide Male hat der Stadtrat mit seinen Entscheidungen viel Mut bewiesen“, zollte Schneider den Mitgliedern des Gremiums Respekt.

Denn die Sanierung und Erweiterung des Gebäudes stellen in den Augen des Gemeindeoberhaupts alles andere als einen Pappenstiel dar. „Das war kein einfacher Bau“, so Schneider, der bedauerte, dass die Stadt diesmal alles selbst bezahlen musste. 1984 flossen für die Erweiterung noch satte Zuschüsse auf die kommunalen Konten, diesmal blieb der Geldstrom trocken. Daran habe auch das engagierte Auftreten zweier Feuerwehrfrauen in der Sendung „Jetzt red i“ nichts geändert, berichtete Schneider. „Der Innenminister blieb hart.“

Getrennte Toiletten bekamen besagte Damen trotzdem. Und vieles mehr. Unter anderem ein Anbau, ein neues Stockwerk, neue Räume im Hangbereich, Stellplätze und viel Platz für Material ist seit dem Spatenstich Anfang 2010 entstanden. „Wirtschaftlich und praktisch ausgeglichen“ nannte Architekt Heinrich Berr das Ergebnis. Der Experte aus Kelheim gilt bei Schneider längst als Fachmann für das Gerätehaus. Kein Wunder: Beide haben schon bei der ersten Erweiterung vor 28 Jahren zusammengearbeitet.

„Nicht zu groß und nicht zu klein“ ist das Gebäude in den Augen von Kommandant Klaus Achhammer. Er sprach vor vielen Kollegen aus den Ortsteilen und den Nachbargemeinden von einem „großen Tag für unsere Gemeinde“. Der Arbeit von Planern und Handwerkern zollte er Respekt. „Meiner Meinung nach ist das Gebäude eine funktionale Punktlandung.“ Zugleich verschwieg er aber die teils hitzigen Diskussionen während der Planungs- und Bauzeit nicht. „Es läuft nicht immer alles glatt, und ich habe häufig darauf verzichtet, Everybody’s Darling zu sein.“ Das Ergebnis gebe ihm aber Recht. Dass die Investitionen in den Brandschutz nun abgeschlossen sind, bezweifelte Achhammer aber. Wegen der steigenden Anforderungen an die Feuerwehren, die bereits die Erweiterung nötig gemacht hatten, rechnet er fest mit weiteren Kosten.

Diesen Aspekt griff Landrat Hubert Faltermeier (FW) auf. „Mit elf Wehren hat die Stadt Freude und Leid zugleich“, erklärte der Kreischef zur hohen finanziellen Belastung für die Kommune. Zum Vergleich: Im gesamten Landkreis gibt es 111 Löschtruppen. Gleichzeitig verwies er auf das erhebliche Einsatzpensum. Um diese Anforderungen jederzeit zu erfüllen, ist nach Meinung von Kreisbrandrat Nikolaus Höfler auch ein passendes Gerätehaus nötig. Von der Lagerung der Geräte über die Schulung bis zur Pflege der Kameradschaft – für all diese Dinge sei das Gebäude unerlässlich.

Robert Egerer, der das Amt des Vorsitzenden im Riedenburger Feuerwehrverein erst im Januar übernommen hatte, dankte vor allem seinen beiden Vorgängern, den Ehrenvorsitzenden Ernst Jordan und Johann Bachhuber, die der Einweihung persönlich bewohnten. Neben den Mitarbeitern der Stadt erwähnte er auch seine eigenen Kameraden, die viel Zeit und Mühe in ihre neue Heimat investiert haben. Für ihn steht aber fest: „Für unseren Kameradschaftsgeist war das unverzichtbar.“

Bevor sich die Besucher bei einem Rundgang ein Bild von den neuen Räumen machten, segneten Stadtpfarrer Karl Heinz Memminger und sein evangelischer Kollege Thomas Brandl aus Kelheim das Gebäude und auch das neue Boot der Feuerwehr. Dessen Taufe übernahm die Namensgeberin selbst. Die kleine Julia, Tochter eines Feuerwehrmanns, duschte das Gefährt mit Sekt.