Ingolstadt
Eine Geldspitze für den Innovationsmotor

Gemeinsames Projekt „menschINBewegung“ von TH Ingolstadt und Uni Eichstätt-Ingolstadt erhält Millionenzuschuss

06.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:49 Uhr
Vor einem Fahrsimulator werben Uni-Präsidentin Gabriele Gien und THI-Präsident Walter Schober für „menschINBewegung“. −Foto: Klenk/ THI

Ingolstadt (DK) 15 Millionen Euro für einen regionalen Innovationsmotor: Die Technische Hochschule Ingolstadt (THI) und die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) bekommen aus dem Bundeswettbewerb „Innovative Hochschule“ Fördergelder.

Nutznießer ist das Projekt „menschINBewegung“.

Gestern verkündeten KU-Präsidentin Gabriele Gien und THI-Präsident Walter Schober in Ingolstadt die gute Nachricht: Ihre im Februar besiegelte Innovationsallianz „menschINBewegung“ bekommt für die nächsten fünf Jahre ein solides finanzielles Fundament. „Es ist das größte Förderprojekt, das wir je an Land gezogen haben“, freute sich Schober. Es werden sogar bis zu 35 neue Stellen geschaffen – für sogenannte Transfer-Agenten. Sie sollen, vereinfacht gesagt, das Wissen aus den Hochschulen hinaustragen in die Welt – oder besser gesagt: in die Region. „Wir verstehen uns als Impulsgeber für eine nachhaltige Entwicklung in Wirtschaft und Gesellschaft“, erklärte KU-Präsidentin Gien.

Mit „menschINBewegung“ bauen die beiden Hochschulen neben Forschung und Lehre eine dritte Säule: Sie wollen Politik, Unternehmen, Vereinen, gesellschaftlichen Gruppen oder Schulen Wissen, Ideen und Technologien vermitteln, und so als Innovationsmotor in der Region wirken.

Wie soll das praktisch funktionieren? Am Beispiel des autonomen Fahrens erklärte es Andreas Riener von der THI-Fakultät Elektrotechnik und Informatik: Er kündigte eine Roadshow mit einem Fahrsimulator an – eine Tour durch die Region, um Laien eine Vorstellung vom autonomen Fahren zu vermitteln. „Wir wollen herausfinden, ob technische Innovationen akzeptiert werden. Denn alle Kompetenz hilft nichts, wenn kein Vertrauen besteht.“ Die Erkenntnisse, die die Wissenschaftler auf diesem Wege gewinnen, sollen zurück in die Forschung fließen. Für „menschINBewegung“ werden vier Themenfelder beackert: Mobilität, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und bürgerschaftliches Engagement. Hier besteht bereits eine Zusammenarbeit mit dem Ingolstädter Bürgerhaus: Ziel sei, neue Formen der Bürgerbeteiligung zu entwickeln, sagte Jens Hogreve von der KU. Auch das digitale Gründerzentrum brigk ist mit im Boot. „Wir wollen Gründer an die Hand nehmen und Hilfestellung leisten“, so Hogreve.

Einen breiten Dialog möchte Uwe Holzhammer von der THI in Sachen Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien in Gang bringen: Er plant ein virtuelles Szenario für die Energiewende in der Region – als Simulations-Tool, so dass jeder Nutzer die Folgen seiner und anderer Ideen oder Vorhaben nachvollziehen kann. Was etwa würde passieren, wenn die E-Mobilität ausgebaut wird? Woher nehmen wir den Strom?

Der Erfolg müsse am Ende messbar sein, versprach Schober. Die Wirksamkeitsforschung wird zeigen, wie sich Verhaltensweisen und Einstellungen der Menschen ändern.